Unternehmenskultur: Viel heisse Luft

Sind Sie mutig? Sind Sie innovativ? Das waren meine beiden ersten Fragen, bevor ich zusagte, als externer Begleiter bei einer internen Tagung zusammen mit der Geschäftsleitung die Session «Förderung der Unternehmenskultur» zu moderieren.

Ich war skeptisch. Mir ist klar, dass das Thema Unternehmenskultur weder gelehrt noch befohlen werden kann. In einigen Chefetagen ist mindestens theoretisch angekommen, dass die Werthaltung und der tägliche Umgang miteinander in einem direkten Zusammenhang mit der Motivation der Mitarbeitenden stehen.

Personalmarketing für KMU – Wie geht das?

Super, Sie arbeiten in einem KMU! Einem Unternehmen, in dem der Chef die Mitarbeitenden noch persönlich kennt und grüsst. Einem Unternehmen, in dem Sie sich einbringen können und Resultate auch tatsächlich sichtbar werden. Natürlich sind Sie auch da an ökonomische Sachzwänge gebunden, aber immerhin müssen Sie nicht quartalsweise Finanzberichterstattung betreiben. Das befreit.

Aber Sie haben ein Problem: Wie um Himmels Willen sollen Sie die vielen Möglichkeiten des (digitalen) Personalmarketings gewinnbringend nutzen?

Employer Branding in analog: Schreiben Sie eine Postkarte!

Sie ist Botschafterin aus einer anderen Zeit. Sie riecht nach Ferien. Ist Überbringerin von Liebesgrüssen. Manchmal auch einfach von einem «Es geht mir gut, die Sonne scheint!» Oder von den gekrakelten Grüssen der Patenkinder. Sie ist die kleine Freude zwischen den Rechnungen im Briefkasten.

Nun droht die Postkarte auszusterben. Schade eigentlich. WhatsApp hat diese Tradition quasi links überholt. Elektronische Nachrichten im Sekundentakt. Portofrei.

Wir wollen die Postkarte wiederbeleben. Im täglichen digitalen Gewitter der Belanglosigkeiten gewinnen analoge Nachrichten wieder an Bedeutung: Hier bemüht sich jemand von Hand zu schreiben. Jemand nimmt sich Zeit für mich.

Ist dieser Chef nun grosszügig oder nicht?

Ein Mitarbeiter bittet um unbezahlten Urlaub, um bei seinem schwerkranken Sohn zu sein. Doch der Chef hat eine andere Idee: In einer Rundmail bittet er die Kollegen darum, Überstunden zu spenden. Die Resonanz: Innerhalb von acht Tagen kommen 930 Überstunden – 116 Arbeitstage – zusammen.

Die deutsche «Bild-Zeitung» berichtet als erste über den Fall und titelt: «Kollegen geben Überstunden, damit Vater zu Sohn kann». Es ist eine Happy-End-Geschichte von Grosszügigkeit und Zusammenhalt in einer Firma mit einem «besonders grossen Herz».

«Watson»-Redaktorin Sarah Serafini findet die Aktion alles andere als grosszügig. Vielmehr sei es erschreckend, dass diese Geschichte im Netz als Good News verbucht werde.

«Economy, nicht Business!» – Sparen auf Kosten der Gesundheit

Und wieder haben Manager einen Weg gefunden, auf Kosten ihrer Mitarbeitenden zu sparen.

Immer mehr Firmen, auch Grosskonzerne, gehen dazu über, Ihren Mitarbeitenden auf Geschäftsreisen auch für Langstreckenflüge nur noch Economy-Flüge zu bezahlen. Selbst wenn das Unternehmen seinen Kunden Businesspreise verrechnet: Der Mitarbeiter fliegt in der Holzklasse. Am Zielort angekommen, muss dieser dann mit einem Mietfahrzeug stundenlang weiterreisen und setzt sich so wegen Übermüdung einer hohen Unfallgefahr aus. Die gesundheitlichen und insbesondere mentalen Konsequenzen spielen in den Sparüberlegungen der Unternehmen keine Rolle.

Kündigungen nur auf Ende Monat: Ist das sinnvoll?

Nach Ablauf der Probezeit kann das unbefristete Arbeitsverhältnis nach Art. 335c Abs. 1 OR von Gesetzes wegen unter Einhaltung der Kündigungsfrist auf Ende jedes Monats gekündigt werden. Es gilt Kündigungsfreiheit.

Diese wird allerdings durch Art. 336c OR eingeschränkt. Gewisse Ereignisse wie Arbeitsunfähigkeit wegen Krankheit, Schwangerschaft und Militärdienst lösen eine sogenannte Sperrfrist aus. Wird während dieser Frist gekündigt, ist die Kündigung nichtig. Ist diese vor Beginn der Sperrfrist ausgesprochen worden, ruht die Kündigungsfrist während der Sperrfrist und verlängert sich damit um diese.

2018 – Das Jahr des Coworkings

Alle reden darüber, aber erst wenige tun es: Coworking. Der Begriff geprägt hat Brad Neuberg 2005 in San Francisco. Zwei Jahre später hatte auch die Schweiz ihren ersten Coworking Space – mit dem von Jürg Rohner 2007 gegründeten Citizen Space im Zürcher Steinfelsareal. Mittlerweile sind es gemäss Jenny Schäpper, Präsidentin von Coworking Switzerland, bereits 110 (Stand Januar 2018). Ein beeindruckendes Wachstum, was das Angebot an Spaces und Flächen betrifft, doch wie sieht es mit der Nachfrage aus? Gemäss Deskmag sind weltweit nur knapp die Hälfte der Coworking Spaces profitabel; immerhin ist deren Anteil seit 2013 von 32 auf 40 Prozent angestiegen.

Kommt ein HR-Manager zum Vorstellungsgespräch …

Ein HR-Manager ist auf Jobsuche. Weil er in Vorstellungsgesprächen immer wieder erlebt hat, wie Kandidaten nicht ganz ehrlich sind, hat er sich vorgenommen, immer die Wahrheit zu sagen. Dieses Vorhaben hat allerdings Tücken. Eine kleine Geschichte zum Jahresanfang.