7 Tipps für den Erfolg Ihrer Karriereseite

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Personalmarketing

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Nehmen wir mal an, Sie hätten nur eine einzige Möglichkeit etwas an Ihrem Auftritt als Arbeitgeber zu ändern – wofür würden Sie sich entscheiden? Texten Sie Ihre Stellenanzeigen neu? Führen Sie die nächste Mitarbeiterbefragung durch oder eröffnen Sie einen weiteren Social-Media-Kanal? Ich habe eine bessere Idee…

Als Unternehmensberater werde ich immer wieder mal gefragt, was ich denn tun würde, hätte ich nur eine Möglichkeit, konkret tätig zu werden. Grundsätzlich ist es meine Aufgabe, auf die Zusammenhänge zwischen oftmals fehlender Grundlage (Strategie) und zunehmender Komplexität im operativen Bereich hinzuweisen. Eines ist sicher: Es wird nicht einfacher. Im Gegenteil. Wir befinden uns immer noch am Anfang vieler Herausforderungen. Die Kennzahlen des Arbeitsmarktes lassen grüssen.

Gerade KMUs können sich nicht auf zu viele Tätigkeiten aufs Mal einlassen – aus gutem Grund: Die Gefahr sich zu verzetteln ist gross. Also, bitte konzentrieren Sie sich auf etwas, das es wirklich wert ist: Ihre Karriereseite. Das ist die Seite mit Informationen über Sie als Arbeitgeber, Stellenanzeigen, Teaminformationen, Kultur, Werten usw. – Sie wissen wovon ich spreche, oder? Diese Seite wird oftmals kaum gefunden und meistens hat sie wenig Aussagekraft. Das sollten Sie dringend ändern. Warum? Weil es DIE Visitenkarte Ihres Arbeitgeberauftrittes ist. Weil sich hier potenzielle Kandidierende orientieren. Was hier nicht steht, existiert nicht.

Hier meine sieben Tipps, an denen Sie sich orientieren können:

  1. Die Karriereseite muss Ihnen «gehören». 
Sie als HR-Mensch müssen sich dafür verantwortlich fühlen. Wer sonst soll die notwendigen Inhalte kennen, die Zielgruppen verstehen, Kultur und Werthaltungen darstellen können, eigene Mitarbeiter in den Vordergrund stellen? Verstecken Sie sich nicht. Melden Sie Ihre Bedürfnisse bei Ihren Kollegen in IT und Marketing frühzeitig, damit Sie als Partner ernst genommen werden und nicht beim nächsten anstehenden Redesign fünf vor zwölf noch etwas beitragen müssen.
  2. Denken Sie e-Commerce. 
Erst wenn Sie die Denkhaltung Ihrer Kollegen im e-Commerce übernehmen, werden Sie erfolgreich sein. Die geben sich ziemliche Mühe, um ihre Produkte und Dienstleistungen online zu verkaufen – schliesslich hängt das Überleben vieler Geschäftsmodelle davon ab. Da wird investiert, getestet, Kennzahlen verglichen, Kampagnen gesteuert, optimiert und vieles mehr. Nun, HR ist dafür verantwortlich die passenden Menschen zum Unternehmen zu führen, in einem harten Verdrängungskampf um Kandidaten. Eine nicht weniger wertige und zukunftsbestimmende Aufgabe. Nehmen Sie sie auch entsprechend als solche wahr.
  3. Die Karriereseite muss gefunden werden. 
Und zwar von Kandidatinnen/Kandidaten und Google. Ich habe kein Mitleid für Unternehmen, die ihre Karriereseite systematisch verstecken. Unten links im Footer beispielsweise oder als Unterlink irgendwo bei Unternehmensinformationen. Wer Fachkräftemangel beweint und seine Hausaufgaben nicht erledigt, verdient es nicht besser. Ja, auch die Kollegen aus e-Commerce, der Kundendienst und andere wollen sichtbar sein. Ich bin sicher: es gibt ein friedliches Miteinander. Es ist Ihre Aufgabe im HR, immer wieder für diese Wichtigkeit einzustehen.
  4. Usability: 
Wieder etwas, das wir von e-Commerce lernen können. Wie sorge ich dafür, dass meine Zielgruppen möglichst rasch die Informationen erhalten, die sie suchen? «Einfach, klar und schnell zum Ziel» heisst die Devise. Kennen Sie Ihre Zielgruppen, priorisieren Sie. Denken Sie aus Kandidatensicht (Candidate Experience). Überladen Sie Ihre Seiten nicht, machen Sie sinnvolle Querverweise.
  5. Inhalte: 
Verzichten Sie auf aussageloses Blabla, bitte! Menschen, die sich für Sie als Arbeitgeber interessieren, möchten echte Informationen, die einen Mehrwert bieten. Wie schaut es bei Ihnen aus? Was für Menschen arbeiten bei Ihnen und wie ist Ihre Unternehmenskultur? Wer ist potenzieller Vorgesetzter? Wie verläuft der Bewerbungsprozess? Welche Leistungen bieten Sie an? Was spricht für Sie und auch, welche Herausforderungen haben Sie zu bewältigen? Es ist schon erstaunlich, dass man mutig sein muss, um ehrlich zu sein. Gerade, weil es in dieser Form der Unternehmens- respektive Arbeitgeberkommunikation so selten vorkommt. Ich bin sicher, dass sich diese Form der Authentizität lohnt.
  6. Jobs: 
Veröffentlichen Sie Ihre Vakanzen auf der Karriereseite und bitte nicht als PDF. Die Jobsuchenden Pendler und Mobilgerätesurfer werden es Ihnen verdanken. Orientieren Sie sich auch hier am e-Commerce: Machen Sie die Jobs auffindbar – ohne komplizierte Suche. Und wenn, dann mit möglichst wenigen Filtern. Kandidaten müssen sehen, was Sie zu bieten haben und zwar schnell. Wie wäre es mit dem Job der Woche als Teaser auf der Webseite? Seien Sie kreativ. Bewerben Sie Ihre Inhalte auf verschiedenen Bereichen der Unternehmensseite – auch mal im Kundendienst.
  7. Steuern, messen und verbessern: 
Sie kennen die Verweildauer der Besucher auf Ihrer Karriereseite? Wo sie jeweils Ihre Seite verlassen? Welche Inhalte sie besonders lange betrachten? Woher die Besucher überhaupt kommen? Falls nein: Sie müssen das wissen. Wie sonst wollen Sie wissen, wie Sie sich verbessern können? Das ist kein «nice to have» mehr, sondern unabdingbar. Damit haben Sie auch das richtige Argumentarium parat, das Sie als Besitzer der Karriereseite brauchen, um ernst genommen zu werden für Verbesserungsvorschläge. Falls Sie selber kein Google-Analytics-Spezialist sind und auch nicht Zeit und Musse haben, sich darüber schlau zu machen, kontaktieren Sie Ihre Webabteilung und verbünden Sie sich mit Ihnen. Es ist zu wichtig, um vernachlässigt zu werden.

Ich wünsche viel Erfolg und freue mich auf meinen nächsten Besuch auf Ihrer Karriereseite!

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