6 Tipps für Ihr Personalmarketing

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Normalerweise finde ich Gefallen daran, bestehende Unternehmens- respektive Arbeitgeberauftritte und -Massnahmen zu kritisieren. Dazu gibt es auch allen Grund. Und Beispiele en Masse. Zugegebenermassen ist es einfacher, zu kritisieren, als selber umzusetzen. Oftmals werden nämlich vorhandene mutige Ideen, kreative Vorstösse und neuartige Vorgehensweise im Keim erstickt. Nicht zuletzt von den Kolleginnen und Kollegen der Linie, die hinsichtlich Recruiting oftmals noch in komplett veralteten Denkmustern stehen geblieben sind. Und zum Beispiel immer noch auf Motivationsschreiben bestehen (ich hoffe sehr, Sie tun dies nicht in jedem Fall!). Allerdings lasse ich dies nicht als Ausrede für nicht umgesetzte Ideen gelten. Es liegt an Ihrer Überzeugungskraft, Ihre internen Stakeholder für Ihre Ideen zu begeistern. Das braucht Argumente, Enthusiasmus und einen langen Atem. Aber es lohnt sich.

Darum gibts von mir für einmal sechs konstruktive Vorschläge. Prüfen Sie, was davon für Sie infrage kommt. Und schon haben Sie einen ersten kleinen Schritt zur Besserung gemacht.

1. Befragen Sie Ihre Zielgruppe.

Kennen Sie die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe? Ihre Denkmuster, ihr Kommunikationsverhalten, ihre Vorlieben? Haben Sie mit ihr auch schon mal ausserhalb eines Interview-Termins gesprochen? Einfach aus purer Neugier? Und weil Sie verstehen möchten, wie die Zielgruppe tickt? Tun Sie es! Reden Sie mit ihrer Zielgruppe. Sie werden erfahren, welche Online-Plattformen sie nutzt, welche Stellenbörsen (oder andere Tools) gerade «in» sind. Welche gemeinsamen Nenner Sie haben, die Sie in Ihren Texten adressieren können. Sie müssen sich nicht anbiedern. Aber zeigen Sie, dass Sie verstanden haben.

2. Prüfen und verbessern Sie die Textqualität in allen Recruiting-Touchpoints.

Texte und Qualität. Ach herrjeh! Wenn man bedenkt, dass Karriereseite und Stellenanzeige oft die einzigen Kontaktpunkte zu Ihrer Zielgruppe bilden. Und dann das. Langweile, Tristesse. Umständlich, ohne Esprit. Sie müssen ja keine Gedichte schreiben (obwohl: Vielleicht wäre es mal einen Versuch wert?). Aber zeigen Sie doch, dass Sie es ernst meinen. C’est le ton qui fait la musique, nicht? Ja, Sie sind keine ausgebildeten Texter. Darum beziehen Sie Ihre Inhalte ja aus früheren Inseraten oder kopieren andere Marktteilnehmer. Die es leider auch nicht besser machen. So dreht sich der Kreis. Wieso geben Sie Ihre Texte nicht einfach mal einem Profi? Ich bin überzeugt davon, dass sich der Kosten/Nutzen-Effekt lohnt. Ein gut geschriebenes Absageschreiben trägt wohl mehr zu Ihrem Employer Brand bei, als manch andere teure Massnahme.

3. Tauschen Sie Ihre Bilder aus.

Sie nutzen noch Stock-Bilder aus einer Bilddatenbank? Ab in die Tonne damit! Wir sind im Jahr 2017. Investieren Sie in einen Fotografen und lassen Sie ein paar aussagekräftige Bilder von Ihren Mitarbeitern und dem Unternehmen schiessen. Man dankt.

4. Bestehen Sie darauf, die Verantwortung für die Karriereseite zu übernehmen.

Ein Website Redesign steht an. Schliesslich soll die Website endlich responsive werden. Prima! Und jetzt bringen Sie sich ein. Übernehmen Sie die Verantwortung für Inhalte und Struktur des Karrierebereichs. Und lassen Sie es nicht dazu kommen, dass Sie erst um fünf vor zwölf über das Projekt informiert werden. Und dadurch genötigt werden, bestehende alte Inhalte (und schlechte Texte) zu übernehmen. Informieren Sie sich, schauen Sie Best Practice Beispiele an, lassen Sie sich beraten. Was auch immer. Nutzen Sie die Chance, auch wenn es nicht Ihre Kernkompetenz ist. Die Karriereseite ist DIE Visitenkarte Ihres Arbeitgeberauftrittes. Sie gehört entsprechend gepflegt.

5. Lösen Sie sich von Gelerntem. Und sammeln Sie Ideen.

Machen Sie sich frei von alten Denkmustern. Vergessen Sie, was Sie in Ihrer Ausbildung gelernt haben. Orientieren Sie sich an Ihren Zielgruppen (siehe Punkt 1). Fordern Sie sich, Ihre HR-Mitarbeitenden und die Linie heraus. Befragen Sie Ihre privaten Freunde. Tun Sie etwas Verrücktes. Oder sammeln Sie zumindest verrückte Ideen. Und setzen mindestens eine davon um. Aus Prinzip und um des Lerneffektes willen. Eine Trial-and-Error-Kultur macht sich auch im HR gut. Sie werden spüren, wie gut das tut!

6. Machen Sie nicht, was alle anderen tun.

Sie suchen Hochschulabsolventen? Lehrlinge? Sie sind nicht alleine. Sie können nun entweder das tun, was alle Ihre Mitbewerber bereits tun und investieren zum Beispiel ordentlich Zeit und Geld in einen Stand einer Hochschulmesse. Und gehen sang- und klanglos in der Masse unter. Oder Sie versuchen Ihre Einzigartigkeit auch in der Wahl der Massnahmen oder Kommunikationskanäle zu demonstrieren. Sie sind doch einzigartig – ODER? Und wenn nicht, ist es höchste Zeit, auch daran zu arbeiten.

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