Monthly Archives: September 2017

Change Change

Die Digitalisierung schafft Gewinner und Verlierer. Change-Manager zählen – zumindest aus kurz- und mittelfristiger Perspektive – zu den Gewinnern im Berufsroulette.

Veränderungen und deren Gestaltung haben uns schon immer fasziniert, schliesslich wird Wandel mit Lernen und Wachstum assoziiert. Mit dem zunehmenden Interesse an Organisationen und Teams ab 1930 fand die Stabsübergabe der Philosophen und Psychologen an die Sozial- und Wirtschaftswissenschaftler statt. Die Organisationsentwicklung war geboren und damit wurde auch der Grundstein gelegt für die noch relativ junge Disziplin des Change-Managements.

Während die Gutmenschen der Organisationsentwicklung noch den Menschen und seine Entfaltung ins Zentrum der Veränderung stellten, hat sich der Wind im digitalen Zeitalter gedreht.

7 offene Fragen zum Inländervorrang

Eigentlich äussere ich mich in meinen Blogbeiträgen nie zu politischen Themen. Dieses Mal muss ich aber eine Ausnahme machen, da die Umsetzung des Inländervorrangs einen direkten Einfluss auf das Recruiting hat.

Der Inländervorrang wirkt sich auf die Rekrutierungsprozesse aus – das betrifft alle Berufe in der Schweiz, bei denen der Arbeitslosenanteil höher als fünf Prozent ist¹. Das sind viele. Unter anderem geht es um Stellen im Marketing, in der Wirtschaftswissenschaft und im Verkauf – was auch immer «Verkauf» genau heissen soll.

Bei der Umsetzung des Inländervorrangs ist allerdings vieles noch unklar. Als ich die verschiedenen Texte aus Bern² gewälzt und mir gleichzeitig überlegt habe, wie Unternehmen heute rekrutieren, sind bei mir einige Fragezeichen aufgetaucht.

Setzen Sie auf Sinn

Die Frage, ob die eigene Arbeit Sinn hat, entscheidet. Erfolgreiche Firmen zeichnen sich immer mehr dadurch aus, dass sie auf die hohe Verbundenheit ihrer Leute setzen. Sie vermitteln Sinn. Darin kommen Begriffe wie Wachstum, Kostendisziplin und Profit nicht vor. Mitarbeitende, die ein Unternehmen mitgestalten und Freiraum haben, sind viel motivierter¹.

Anglizismen: Alles halb so wild?

Wir nutzen immer mehr Anglizismen – beruflich und privat. Im Juni hat Michel Ganouchi in seinem Blog-Beitrag mit Anglizismen um sich geschmissen, um den «digitalen HR-Gap» aufzuzeigen: «Falls Ihnen das alles Chinesisch (oder auch Spanisch) vorkommt: Sie sind gut beraten, Ihre Wissenslücken zu schliessen.»

Einige Wochen später hat sich Sabine Biland-Weckherlin über den inflationären Gebrauch von Anglizismen ausgelassen: «In Grossunternehmen ist die offizielle Sprache meist Denglisch. Definition: Deutsch mit zu vielen und grösstenteils überflüssigen oder vermeidbaren englischen Ausdrücken durchsetzt.»

Das hat mich inspiriert. Ich selbst sehe das Thema nicht so eng. Aber weil es mich fasziniert, überlege ich mir im heutigen Podcast, wann Anglizismen schlecht, halb so wild oder sogar empfehlenswert sind.