Was junge Fachkräfte lustig finden, stört viele aus dem HR

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Die Sprache in der Arbeitswelt hat sich über die letzten Jahre hinweg stark verändert. Der Umgangston wurde lockerer. Humor und Ironie haben mehr Platz eingenommen. Besonders die Generation Z legt viel Wert darauf, dass man als Arbeitgebende über sich selbst lachen kann. Die Gratwanderung zwischen Humor und Seriosität ist jedoch nicht immer einfach. Wie Sie die Balance finden und welche Rolle TikTok in diesem Zusammenhang spielt, lesen Sie hier.


In der heutigen Zeit wird die Fähigkeit, Humor als Instrument für eine positive Arbeitsumgebung zu nutzen, immer wichtiger. Setzt man ihn gezielt ein, kann Humor die Mitarbeitenden motivieren, das Engagement und die Loyalität fördern und den Zusammenhalt stärken. Zudem hat er einen positiven Einfluss auf die Arbeitgebermarke und damit auf künftige Arbeitnehmende. Die Herausforderung: Setzt man Humor an der falschen Stelle oder zu intensiv ein, besteht das Risiko, als unprofessionell und unseriös wahrgenommen zu werden.

Humor als Booster für die Arbeitgebermarke

Zuerst möchte ich Sie etwas beruhigen. Die Obergrenze für Humor liegt höher, als Sie vielleicht denken. Der Grund: Gerade die jüngeren Generationen der Fachkräfte suchen gezielt nach Unternehmen, die sich selbst nicht immer zu ernst nehmen und auch mal für einen Witz oder etwas Selbstironie zu haben sind. Diese Arbeitgebenden werden als freundlicher, kreativer und innovativer, aber vor allem authentischer wahrgenommen als andere Unternehmen.

TikTok, der Umschlagplatz des Humors

Der «Zeitzeuge» dafür ist TikTok. Mit mittlerweile über 2,5 Millionen Nutzerinnen und Nutzer in der Schweiz wird TikTok nun auch zu einem wichtigen Bestandteil in der Personalrekrutierung. Das soziale Netzwerk spielt genau mit diesen zwei Eigenschaften – «Humor» und «Ironie». Dabei werden lustige Trends geschaffen und Situationen aus dem Alltag imitiert. Auch wenn die Videos auf den ersten Blick vielleicht ernst erscheinen mögen, steckt eine Menge Ironie dahinter. Der Erfolg der Plattform zeigt, dass genau davon Fachkräfte jeden Alters angezogen werden. Denn sie können sich in vielen Fällen mit den Videos identifizieren. Eine gute Möglichkeit also, sich als Arbeitgebende von der lustigen und kreativen Seite zu zeigen und damit die eigene Arbeitgebermarke zu stärken.

Wo liegt die Grenze?

Es ist wohl wie bei allen Witzen: Humor sollte gezielt und bewusst eingesetzt werden. Themen, die für Sie als Arbeitgebende wichtig sind, sollten Sie auch auf seriöse Weise kommunizieren. Achten Sie zudem darauf, dass sich Ihre eigenen Mitarbeitenden immer ernst genommen und respektvoll behandelt fühlen. Ständige Witze auf deren Kosten sollten Sie definitiv vermeiden.
Ich würde Ihnen Folgendes raten: Legen Sie für sich fest, wann und in welchem Mass Humor in der Kommunikation gegenüber den Mitarbeitenden oder zur Stärkung er Arbeitgebermarke angemessen ist. In den meisten Fällen müssen Sie sich absolut keine Sorgen machen, denn, wie schon erwähnt, gewinnen oft die, welche sich selbst auf die «Schippe» nehmen können. Und wie bei fast allem gilt: «Probieren geht über studieren.» In diesem Sinne: Viel Erfolg!

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