Rekrutierungstrends 2024: Darauf dürfen wir uns freuen

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Selina Frei RecruitingAuch das Jahr 2024 wird wieder einige Veränderungen mit sich bringen. Für uns Recruiter bedeutet das nicht nur die Fortsetzung des ständigen Wandels, sondern auch die Integration neuer Trends, um die besten und passendsten Talente für unsere Unternehmen zu gewinnen. Aber was genau erwartet uns im Jahr 2024? – Das weiss noch keiner ganz genau. Gewisse Stossrichtungen zeichnen sich aber bereits ab.

Candidate Experience

Seit einigen Jahren wird die Candidate Experience, das Erlebnis der Bewerbenden während des Bewerbungsprozesses, grossgeschrieben. Unternehmen sind zunehmend von «Ghosting» der Kandidierenden betroffen. Das heisst, plötzlich melden sie sich während des Prozesses nicht mehr. Der Hauptgrund dafür liegt in ineffizienten, zu lange dauernden und intransparenten Bewerbungsprozessen. Bewerbende möchten zeitnah eine Antwort, über den Prozess Bescheid wissen und rasche Entscheidungen. Diese Forderungen werden im Jahr 2024 weiter zunehmen und es wird höchste Zeit für uns Recruiter, unsere Prozesse zu verschlanken, flexibler zu werden und individueller auf die Kandidatinnen und Kandidaten einzugehen.

Pre-Onboarding

Im Rahmen des anhaltenden «War of Talents», gewinnt die Pre-Onboarding-Phase an Bedeutung. Oftmals dauert es mehrere Wochen oder sogar Monate von der Vertragsunterzeichnung bis zum Stellenantritt. Aber was passiert dazwischen? Wie kann ich sichergehen, dass ich die gewonnenen Mitarbeitenden nicht schon während dieser Zeit wieder verliere? Wichtig ist, möglichst rasch eine Bindung an das Unternehmen und ein Zugehörigkeitsgefühl zu schaffen. Dies gelingt durch verschiedene Kontaktpunkte sowie vorzeitige Integration in das Team, beispielsweise durch die Teilnahme an einem Teamanlass bereits vor dem Start. Hier dürfen wir ruhig etwas Kreativität zeigen.

Soft Skills und Potenzial

Jenseits der harten Fakten und Qualifikationen rücken Soft Skills und der kulturelle Fit ins Rampenlicht nach dem Motto «hire for attitude, train for skills». Das bedeutet, dass die Bewerbenden nach ihrer Einstellung, ihren Werten und Charaktereigenschaften ausgewählt werden und mehr Wert auf ihr Potenzial als auf bereits bestehende Fähigkeiten gelegt wird. Hard Skills können einfacher erlernt werden als Soft Skills. Um in der Welt des Fachkräftemangels bestehen zu können, werden viele Unternehmen noch stärker nach diesem Motto rekrutieren müssen und auch ihre bestehenden Mitarbeitenden immer weiterentwickeln im Sinne von Up- und Re-Skilling.

Employer Branding

Recruiter müssen mittlerweile auch Social-Media-Expertinnen und -Experten sein. Auch im Jahr 2024 wird stark auf Employer Branding mittels Social Media-Plattformen wie LinkedIn, Instagram usw. gesetzt. Durch authentische Einblicke in den Unternehmensalltag können wir potenziellen Bewerbenden zeigen, warum unser Unternehmen die richtige Wahl für ihre Karriere ist. Gerade um jüngere Generationen anzusprechen, kommen wir nicht mehr um diesen Trend herum. Die Generation Z strömt weiter auf den Arbeitsmarkt und Generation Alpha steht auch schon in den Startlöchern.
Nicht nur wir Recruiter werden auf sozialen Medien zu Markenbotschaftern, sondern potenziell auch alle anderen Mitarbeitenden, welche auf Social Media Plattformen präsent sind. Sie bieten über ihre persönlichen Accounts Einblicke in die Kultur und in den Unternehmensalltag. Wir müssen uns überlegen, wie wir es schaffen, dass unsere Mitarbeitenden zu Botschaftern für die Arbeitgebermarke werden.

Künstliche Intelligenz

Künstliche Intelligenz (KI) wird mehr und mehr eine Rolle spielen, zum einen bei der Vorauswahl von Bewerbungen zum anderen bei der Automation des gesamten Bewerbungsprozesses. Diese Technologie erlaubt es uns beispielsweise, Lebensläufe in kürzester Zeit zu analysieren. Dabei bleibt jedoch auch die menschliche Expertise weiterhin unverzichtbar, um die Persönlichkeit und den kulturellen Fit angemessen zu bewerten. Die Kombination aus KI-gestützter Vorauswahl und menschlicher Intuition ermöglicht es uns, effizient die vielversprechendsten Bewerbenden zu identifizieren und den Auswahlprozess zu beschleunigen.
Übrigens zum Thema Künstliche Intelligenz: Diese kann uns auch bei kleinen Alltagsaufgaben sehr gut unterstützen. Warum nicht Chat GPT unser Stelleninserat zum Gegenlesen und Optimieren geben? Im Nu macht das Tool unser Standardinserat kreativer, sprachlich gewandter oder mindestens einfach fehlerfrei.

Fazit

Viele Trends im Jahr 2024 werden nicht neu sein, sich aber weiter ausbreiten und verstärken. Definitiv werden die Faktoren Zeit und Transparenz noch mehr an Bedeutung gewinnen. Um die richtigen Talente zu gewinnen, müssen wir schnell sein. Die Rekrutierungstrends für dieses Jahr versprechen aber nicht nur Effizienz, sondern auch eine vertiefte Verbindung zwischen Unternehmen, Bewerbenden und Mitarbeitenden. Als Recruiter sollten wir diese Entwicklungen als Chance sehen, unsere Prozesse zu optimieren und unsere Mitarbeitenden als Botschafterinnen und Botschafter zu gewinnen. Indem wir die Trends geschickt in unsere Rekrutierungsstrategie integrieren, setzen wir die Weichen für nachhaltigen Erfolg in einer sich ständig verändernden Arbeitswelt. Es bleibt spannend zu beobachten, wie diese Trends das Recruiting weiter beeinflussen und welche neuen, noch nicht vorhersehbaren Veränderungen, es geben wird.

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