Berufsbildung
Kampf den Stellenanzeigen!
Von Urs Casty • • 10 Kommentare
Zum Start im neuen Jahr wage ich mal was: Ich plädiere für die konsequente Abschaffung von Stellen-Inseraten. Und zwar offline wie online!
Entstanden ist das Inserat in einer Zeit, wo Firmen Mitarbeitende ausschliesslich selektionieren mussten. Die Checkliste der Erwartungshaltung an die Kandidaten mit einem Logo sowie zwei Zeilen Firmeninformationen, die sich mehr gleichen als ein Ei dem anderen, ist veraltet und entspricht nicht mehr den heutigen Erwartungen.

«Engagement ist keine Frage des Alters»
Der Employer Brand wird oft an der Kommunikation rund um die Rekrutierungsmassnahmen aufgehängt. Aus dieser Einordnung würde sich folgende Definition ergeben: «Der Employer Brand ist die Summe der strategischen und operativen Massnahmen des Marketings und der Kommunikation. Diese führen dazu, dass eine Arbeitgeberin auf die Mitarbeitenden attraktiv wirkt.» Ich stimme dieser Definition nicht zu.
Ob Pneuwechsel, Möbel, Garten oder Heimwerken – um alles, wo «do it yourself» draufsteht, mache ich für gewöhnlich einen grossen Bogen. Warum denn selber machen, wenn es Fachleute dafür gibt? So meine Devise. Jetzt mache ich eine Ausnahme und versuche mich als Filmer. Natürlich ist das Wort «Filmer» masslos übertrieben, eine Beleidigung für alle auch nur halbwegs talentierten Werbe- oder Kinofilmer.
Die Zukunft der Arbeit verlangt nicht nur neue Räumlichkeiten und eine aufgefrischte digitale Arbeitsumgebung. Genauso wichtig sind neue Prinzipien bei der Organisation der Arbeit. In immer mehr Unternehmen häufen sich parallele Modi der Arbeitsteilung. Exemplarisch dafür sind die Begriffe aus dem Finanzsektor, wo die Manager zwischen «Run the Bank» und «Change the Bank» unterscheiden. Im Modus «Run the Bank» werden das Tagesgeschäft erledigt und die Kernprozesse verbessert. Dagegen zielt der Modus «Change The Bank» darauf ab, die Grundlogik zu verändern. Damit ist letztlich das Geschäftsmodell gemeint, also die Art und Weise, wie für Kunden Wertschöpfung erbracht wird.
In den letzten Wochen wurde viel geschrieben und diskutiert über die neue Lohnstrukturerhebung (LSE) des Bundesamts für Statistik (BFS). Einmal mehr wurde von verschiedenen Seiten versucht, daraus abzuleiten, wie gross die Lohnunterschiede in der Schweiz zwischen Männern und Frauen sind. Das Ziel dieser Erhebung ist allerdings nicht die Überprüfung der Lohngleichheit und deswegen ist die LSE auch nur mit grossen Einschränkungen geeignet als Basis von Aussagen zur Lohngleichheit.
Stete Weiterbildung ist heute unabdingbar. Die Gestaltung der beruflichen Laufbahn geschieht mittels Stellen- oder Funktionswechsel sowie Weiterbildung. Die Arbeitsmarktattraktivität muss so laufend optimiert werden. HR-Fachleute können unterstützen.