Vorhang auf für Kreativität im BGM

Wie treffe ich den richtigen Ton? Auffälligkeiten im Bereich der psychischen Gesundheit oder hinsichtlich Absenzen gegenüber Mitarbeitenden unbefangen und konstruktiv anzusprechen, ist für viele Führungskräfte eine Gratwanderung. Um diese Herausforderung erfolgreich zu meistern, bietet Bell Schweiz ihren Führungsverantwortlichen ein Training in Theaterformat an und bringt das Thema auf die Bühne. Die Idee dafür lieferte ein Event für alle mit dem Label Friendly Work Space von Gesundheitsförderung Schweiz ausgezeichneten Unternehmen.


Die führende europäische Herstellerin von Fleisch und Convenience-Produkten, die Bell Food Group, zählt seit 2016 zu dieser exklusiven Community wie zum Beispiel auch die SBB, Swisscom, Kambly, der Flughafen Genf oder die Suva.

Das heterogene Umfeld gehört bei Bell Schweiz zu den besonderen Herausforderungen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM). Im Unternehmen arbeiten Menschen aus über 70 Nationen mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen, Sprachkenntnissen und Bildungsniveaus. Hinzu kommen das breite Spektrum der Arbeitsfelder von der Produktion über die Logistik bis zu Büroarbeitsplätzen, was entsprechend vielfältige Gesundheitsthemen mit sich bringt.

Spielend zur Lösung

Mit ihrem «Training Absenzmanagement», bei dem ein Teil als Forumstheater stattfindet, hat Bell Schweiz ein Format gefunden, das dieser Heterogenität gerecht wird. Das Training wird in Workshops à max. 25 Teilnehmenden auf Deutsch und Französisch durchgeführt. Im Theatersetting mit Bühne und Zuschauerraum spielen Profi-Schauspielerinnen und -Schauspieler unterschiedlichste Gesprächsszenen zu beispielsweise Rückkehrgesprächen, Gesundheitsproblemen, Wohlbefinden im Arbeitsumfeld usw. Die Teilnehmenden können ihre Rolle zwischen Publikum und Mitspielenden wechseln. Alle dürfen, niemand muss. «Genau diese Freiwilligkeit ist ein Erfolgsgeheimnis des Formats, das von unseren Mitarbeitenden sehr positiv aufgenommen wird. Denn auch wer ‘nur’ zuschaut, nimmt wertvolle Anregungen und Ideen mit. Nach dem ersten Teil des schweizweiten Rollout im 2023 mit rund 200 Führungskräften, folgt in diesem Jahr der zweite Teil mit weiteren rund 150 Teilnehmenden. Ergänzend sei hier noch erwähnt, dass die Vermittlung der theoretischen Grundlagen zum Absenzmanagement in einem separaten, moderierten Teil des Trainings erfolgt», erläutert Daniel Strub, Leiter Payroll und HR-Services bei Bell Schweiz.

Das Trainingskonzept wurde gemeinsam mit der Unterstützung der SWICA, ebenfalls ein Label «Friendly Work Space»-Unternehmen, erarbeitet.

Starkes Commitment – starke Community – hoher Mehrwert

Unternehmen, die ihr BGM zertifizieren lassen und bereit sind, ein entsprechendes Assessment für das Label «Friendly Work Space» zu durchlaufen, beweisen starkes Commitment für die (psychische) Gesundheit ihrer Mitarbeitenden – nach innen wie nach aussen.

Gleichzeitig werden Sie damit Teil einer starken Community mit anderen zertifizierten Betrieben sowie externen Experten. Sie profitieren unter anderem von Events, Weiterbildungen, Vorzugskonditionen oder der unentgeltlichen Teilnahme an nationalen Kommunikationskampagnen.  Sie profitieren vor allem auch von einem branchenübergreifenden Erfahrungsaustausch und der Vernetzung.

Den Friendly Work Space-Labelbetrieben stehen jährlich zwei exklusive Events, Labelverleihung und Community Event, offen. Beide jeweils mit hochkarätigen Inputs von renommierten Referentinnen und Referenten wie 2023 Sam Conniff (siehe HR Today Blog vom 23.11.2023). Die Community Events fokussieren auf aktuelle BGM-relevante Themen mit Inputreferat und Workshops, beispielsweise im Unconferencing-Format, wo sich die Teilnehmenden freiwillig einbringen können. Hinzu kommen pro Jahr unter anderem zwei kostenlose Weiterbildungen und umfassende Vergünstigungen für die Durchführung der Onlinebefragung Job-Stress-Analysis. Mit dem Tool werden zur Früherkennung von Stress am Arbeitsplatz Ressourcen, Belastungen und das Befinden auf Team-, Abteilungs- und Organisationsebene abgefragt.

Dazu nochmals Daniel Strub: «Wir schätzen die Unterstützung, die das Label «Friendly Work Space» mit sich bringt. Sowohl die kontinuierlichen Tipps und Anregungen für eine konsequente BGM-Planung und -Evaluation durch unabhängige Label-Experten wie auch der Austausch innerhalb der Community sind für uns eine wichtige Quelle für die stete Weiterentwicklung unseres BGM.»

Aktuell sind 106 Organisationen in der Schweiz und Liechtenstein mit dem Label «Friendly Work Space» zertifiziert. Sie steigern dadurch nachhaltig die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, senken die Betriebskosten und stärken langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit als attraktive Arbeitgebende.


Über «Friendly Work Space»

Das Label «Friendly Work Space» setzt den Schweizer Qualitätsstandard für systematisch umgesetztes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und vom Bundesamt für Gesundheit (BAG) gestützt. Die Stiftung Gesundheitsförderung Schweiz, die einen gesetzlichen Auftrag hat, stellt die Zertifizierung aus.

1 comments for “Vorhang auf für Kreativität im BGM

  1. 19. Januar 2024 um 15:47

    Danke schön, sehr spannend zu lesen diese kreative Vorgehensweise!
    Gerne würde ich mehr wissen zu dem Vorgehen im Training „Absenzmanagement“.
    Wir bearbeiten „Gesunde Führung“ gerade in einem größeren arbeitswissenschaftlichen Forschungsprojekte in Deutschland.
    https://komatra.de/

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