Neues Jahr, neues Glück – welches sind die Schwerpunkte im HR für 2024?

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Markus Marthaler HR PraxisWas liegt hinter uns? Einmal mehr ein Jahr voller Massnahmen mit dem Ziel der Optimierung und Digitalisierung um jeden Preis. Sei es in den Rekrutierungs- und Zielsetzungsprozessen oder auch der Einführung modernster Weiterbildungstools. Die Forderung nach Effizienz hat aber gleichzeitig auch die sozialen Kontakte in den Hintergrund gedrängt. Mittendrin stehen zudem die klassischen HR-Aufgaben. Der administrative Mehraufwand, die vermehrten Kontrollaufgaben, sie führen dazu, dass man in reaktiver Weise den Bedürfnissen des sich verändernden Arbeitsmarktes hinterherrennt.

Was steht also an: Massnahmen gegen den Fachkräftemangel? Davon sollte man sich als Projektionsfläche für Schuldzuweisungen langsam verabschieden. Vielmehr geht es im neuen Jahr darum, sich zu überlegen, was man tun kann, um die Mitarbeitenden zu halten. Unumstritten, die Umwälzungen innerhalb der Gesellschaft greifen kräftig ein in das unternehmerische Gefüge und fragen dabei nicht, ob es uns passt oder nicht, sondern fordern uns auf, Lösungen zu finden.
Zum Beispiel, wenn es darum geht, der erhöhten Belastbarkeit, der Überforderung vieler Mitarbeitenden Rechnung zu tragen.

Glaubt man den Statistiken in den Fachzeitschriften, so ist die Zahl der psychisch auffälligen Mitarbeitenden in den letzten Jahren um mehr als 35 Prozent gestiegen.
Mit Sicherheit trägt der Digitalisierungsprozess seinen Teil dazu bei. Dieser hat nicht nur das Kommunikationsverständnis grundsätzlich verändert, sondern schürt durch die sich permanent verändernden neuen Tools auch Ängste bei vielen Betroffenen.

Empathie ist gefordert, ein neues holistisches Führungsverständnis ist bei den Vorgesetzten gefragt. Mitarbeitende fühlen sich heute weniger an ein Unternehmen gebunden, als vielmehr an die Sinnhaftigkeit ihrer Arbeit. Wenn es nicht mehr passt, es den Verantwortlichen nicht gelingt, Menschen dort abzuholen wo sie stehen, werden diese das Umfeld wechseln.

Es geht darum, frühzeitig herauszufinden, ob Mitarbeitende über- oder unterfordert, weniger belastbar oder auch demotiviert sind! In Zeiten wo viele Menschen verunsichert sind, ist es umso wichtiger, Führungsverantwortung zu übernehmen. Generationenübergreifend wird weniger das Führen auf Distanz der letzten Jahre im Fokus stehen, als vielmehr der direkte Kontakt, die klärende Auseinandersetzung sowie das Aufzeigen der Sinnhaftigkeit von Arbeitsprozessen. Mehr Mut zu konkreten Entscheidungen statt der Suche nach unklarem Konsens.

Also liebes HR:

Wo setzt ihr diesbezüglich im 2024 die Prioritäten:

  • Wie stellt ihr sicher, dass Führung sich auch in einer mehr und mehr digitalisierten Welt an persönlichen Werthaltungen orientiert?
  • Welchen Beitrag leistet ihr, um Führungskräfte dahingehend zu unterstützen, dass sie proaktiv erkennen, wenn Mitarbeitende über- oder unterfordert sind und entsprechend reagieren?
  • Wie weit tragen Weiterbildungsmassnahmen den Bedürfnissen von Mitarbeitenden und Unternehmen Rechnung, die Kultur zu stärken?

Technik schafft viele Vorteile aber auch grosse Abhängigkeiten, Bindung der Mitarbeitenden schafft Vertrauen und Nachhaltigkeit für die Zukunft…
Viel Glück und in jeder Hinsicht viel Erfolg im neuen Jahr!

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