Ein paar Tipps für die pragmatische Handhabung Ihrer Arbeitgebermarke.
Strategie ist wichtig. Unabdingbar. Im Leben, im Beruf, auf dem Fussballfeld. Und auch sonst überall. Wobei, so ganz unter uns: Bauch und Herz sind meine besten und liebsten Strategieberater. Bloss: Damit ecke ich bei zahlen- und KPI-getriebenen Instanzen ziemlich an. Egal.
Was aber, wenn es keine Strategie gibt, weil niemand etwas erarbeitet hat? Zum Beispiel für Ihre Arbeitgebermarke? Weil Sie zwar finden, dass man «da» etwas tun müsste, Sie aber weder die Zeit noch die Kompetenz und erst recht nicht über das nötige Budget verfügen? Dann haben Sie folgende Möglichkeiten:
Es geschehen lassen.
Machen Sie weiter «nichts». Strategisch nichts tun muss nicht zwingend ins Desaster führen. Das bedingt aber, dass Sie einiges schon intuitiv gut machen. Zum Beispiel Ihre kundenorientierte Haltung (die haben Sie bestimmt in Ihren Unternehmenswerten irgendwo niedergeschrieben, oder?) einfach auf Ihre Kandidaten übertragen.
Ihre Mitarbeitenden ernst nehmen.
Einfacher gesagt als getan. Zwar steht vermutlich auf Ihrer Karriereseite (haben Sie eine, die diesen Namen verdient?), dass Ihre Mitarbeitenden «das wichtigste Gut im Unternehmen sind». Nur, handeln Sie auch nach dieser Maxime?
Ihre Führungskräfte richtig selektionieren und befähigen.
Die meisten Unternehmen haben Entwicklungsprogramme, Coachings etc., um ihre Führungskräfte zu entwickeln. Trotzdem kündigen nach wie vor die meisten Mitarbeitenden wegen ihren Vorgesetzten. Irgendetwas geht da schief. Kann man sich die für Führung so wichtigen Elemente wie Empathie und weitere Sozialkompetenzen antrainieren? Vielleicht sollten Sie auch die Potentiale künftiger Führungskräfte aufgrund neuer Kriterien definieren?
Vorbild sein.
Sie brauchen weder Sonnenkönig noch Eisprinzessin zu sein. Aber Menschen suchen Orientierung und lassen sich gerne inspirieren. Triviale Werte wie «behandle andere, wie du selbst behandelt werden möchtest» lassen Sie bereits im positiven Licht dastehen. Interessanterweise funktionieren im geschäftlichen Umfeld einfachste Benimmregeln manchmal plötzlich nicht mehr. Wieso eigentlich? Gehen Sie mit gutem Beispiel voran. Egal, ob Sie führen oder nicht. Aber wenn, dann sind ganz besonders Sie in der Pflicht.
Sie merken, es geht auch ohne Strategie. Aber zwingend mit innerer Haltung, die diese ersetzen kann. Haltung ermöglicht vieles. Haltung kann Lust machen, begeistern. Haltung prägt Kultur. Und das zählt mehr auf Ihre Arbeitgebermarke ein, als manch teure Marketingaktivität. Arbeiten Sie daran.
Oder ist das nun auch schon wieder eine Strategie?