Betriebliches Gesundheitsmanagement nach Friendly Work Space

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GesundheitsmanagementEin Ansatz um die Mitarbeiterzufriedenheit zu erhöhen und den Unternehmenserfolg zu stärken.

Die Stärkung des Betrieblichen Gesundheitsmanagement ist ein wichtiges Anliegen von Politik und Wirtschaft. Studien zeigen, dass Firmen in der Schweiz viel unternehmen um ihre Mitarbeitenden gesund zu halten. Dies fördert eine gesundheitsorientierte Betriebskultur und ermöglicht der Belegschaft ihre Work-Life-Domaine auszuleben, beziehungsweise Arbeit und Privatleben in Einklang zu bringen, mit dem Resultat, dass die Mitarbeiter zufriedener sind.

Verbesserungen können auf der individuellen Ebene ansetzen oder auf der Ebene der Systeme und Strukturen der Firmen. Sprich: Betriebe schaffen gesundheitsförderliche Verhältnisse, um dem Verhalten der heutigen Gesellschaft zu entsprechen.

Besseres Image dank BGM

Gesundheitsorientierte Unternehmen haben eine bessere Wirkung in der Öffentlichkeit und sind bei Stellensuchenden sehr gefragt. Gesundheitsfördernde Firmen stärken die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit ihrer Mitarbeitenden und befähigen sie zu mehr Selbstkompetenz. Entsprechend steigt die Mitarbeiterzufriedenheit und das wiederum treibt die Firma an, ihr betriebliches Gesundheitsmanagement positiv weiterzuentwickeln. Mit Hilfe eines Selbst-Assessment-Tools können Unternehmen den Stand ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements erfassen und wenn nötig verbessern oder weiter ausbauen.

Der Einsatz lohnt sich

Im Projekt SWiNG zeigten wir, inwiefern sich Stressprävention und Gesundheitsförderung im Betrieb lohnen. Dies einerseits für die Mitarbeitenden und andererseits für die Betriebe selbst. Zusammen mit dem Schweizerischen Versicherungsverband haben wir das Projekt 2008 initiiert. In acht Pilotbetrieben mit insgesamt über 5000 Mitarbeitenden setzten wir bis 2011 ein Programm zur Stressprävention und betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) um. Spezialisierte Beratungsunternehmen und etablierte wissenschaftliche Institute haben uns dabei unterstützt.

Das Resultat: 2,6 Tage weniger Absenzen bei Mitarbeitenden mit höchster Stressbelastung, 8000.- Franken weniger Produktivitätsverlust und die Interventionen hatten 25 % weniger gestresste Mitarbeitende zur Folge. Daraus folgt: sich für die Mitarbeitende einzusetzen und sie ernst zu nehmen, zahlt sich für das Unternehmen positiv aus.

Es gibt aber noch weitere Zahlen, die zeigen, weshalb Unternehmen auf ein systematisches BGM setzen sollten:

  • 27,1 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz sind an ihrem Arbeitsplatz verhältnismässig mehr belastet, als dass sie Ressourcen haben. Dies zeigt auch die sogenannte Erschöpfungsrate, die im Rahmen des Job Stress Index 2018 ermittelt wurde: Mehr als ein Viertel aller Erwerbstätigen in der Schweiz (29,1 %) – also mehr als 1,4 Millionen Menschen – sind ziemlich (21,3 %) bis sehr (7,8 %) erschöpft.
  • Werden die gesundheitlichen Probleme reduziert, sind 6,5 Milliarden Franken Produktivitätsgewinne in der Schweizer Wirtschaft möglich. Dies weil die Arbeitsleistung entsprechend höher ist.
  • 1:3 beträgt der Return of Investment durch BGM-Massnahmen um die Fehlzeit der Mitarbeitenden zu senken (Quelle: iga Report 28).
  • 0,89 Milliarden Franken Produktionsgewinn in der Schweizer Wirtschaft sind durch Reduktion der Fehlzeiten möglich.
  • 62 % der Schweizer Arbeitnehmenden geben an, dass der Einfluss der Vorgesetzten auf das Wohlbefinden der Mitarbeitenden hoch sei.

Was halten Sie von diesen Erkenntnissen und welche Erfahrungen im Zusammenhang mit Wertschätzung und Achtsamkeit haben Sie in ihrem Unternehmen machen können?

Anmerkung der Redaktion: Herzlich Willkommen Marcel Burkhardt! Als neuer Blogger wird Marcel Burkhardt künftig für das Thema Gesundheitsmanagement zuständig sein. Das HR Today-Team wünscht gutes Gelingen.

11 comments for “Betriebliches Gesundheitsmanagement nach Friendly Work Space

  1. Anne-Sophie
    11. April 2019 um 13:50

    Nachhaltiger aber wohl auch unrealistischer wäre es wohl, wenn man unsere gestresste Gesellschaft verändern könnte, Ursachen- und nicht Symptombekämpfung.

  2. 10. Februar 2019 um 20:12

    Immer wichtig, die Bedeutung eines ganzheitlichen und nachhaltigen Gesundheitsmanagements aufzuzeigen.

    Ich freue mich bereits auf weitere Artikel zum Thema!

    • Marcel Emil Burkhardt
      11. Februar 2019 um 8:39

      Grüezi Herr Stöckli. Danke für Ihren Beitrag. Weitere Berichte werden folgen. Schön bleiben Sie am Thema dran. Eine angenehme Woche wünsche ich Ihnen.

  3. René Marcello
    7. Februar 2019 um 21:50

    Speriamo che avrai tanti commenti positivi. Grazie

    • Marcel Emil Burkhardt
      11. Februar 2019 um 8:37

      Grazie :). Ti auguro una buona settimana. Saluti Marcel

  4. Irith Rosenbaum
    7. Februar 2019 um 15:59

    Sehr interessant!
    Wo kann ich mehr zum Projekt SWiNG erfahren? Wäre vielleicht auch was für uns.

  5. 7. Februar 2019 um 15:47

    Danke für den Blog. Das sind tolle Zahlen – interessant wäre jetzt aber noch welche Massnahmen im Programm enthalten waren und was konkret zu diesen Verbesserungen, resp. Reduktionen geführt hatte. Gibt es hierzu eine Auswertung in detaillierter Ausführung?

    • Marcel Emil Burkhardt
      11. Februar 2019 um 8:51

      Grüezi Herr Preid
      Finden Sie im SWING Bericht. Danke, dass Sie sich für das Thema interessieren.

  6. 7. Februar 2019 um 12:14

    Ich denke, es ist ein sehr wichtiges Thema für die heutige Diskussion. So viele Menschen auf der ganzen Welt kämpfen lange Zeit vor Stress. Die Firmeninhaber sollten ihre Mitarbeiter zu schätzen wissen und sie von Zeit zu Zeit von zu Hause aus arbeiten lassen, wenn dies möglich ist.

    • Marcel Emil Burkhardt
      11. Februar 2019 um 8:44

      Grüezi Frau Sommer
      Wie Sie richtig festgestellt haben. Mit Achtsamkeit und Wertschätzung kann man viel positives in Unternehmen bewirken. Wichtig ist dabei, dass sie gelebt werden muss. Danke für Ihren Beitrag.

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