Wir nutzen immer mehr Anglizismen – beruflich und privat. Im Juni hat Michel Ganouchi in seinem Blog-Beitrag mit Anglizismen um sich geschmissen, um den «digitalen HR-Gap» aufzuzeigen: «Falls Ihnen das alles Chinesisch (oder auch Spanisch) vorkommt: Sie sind gut beraten, Ihre Wissenslücken zu schliessen.»
Einige Wochen später hat sich Sabine Biland-Weckherlin über den inflationären Gebrauch von Anglizismen ausgelassen: «In Grossunternehmen ist die offizielle Sprache meist Denglisch. Definition: Deutsch mit zu vielen und grösstenteils überflüssigen oder vermeidbaren englischen Ausdrücken durchsetzt.»
Das hat mich inspiriert. Ich selbst sehe das Thema nicht so eng. Aber weil es mich fasziniert, überlege ich mir im heutigen Podcast, wann Anglizismen schlecht, halb so wild oder sogar empfehlenswert sind.
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Anglizismen können durchaus nützlich sein, wenn es wirklich auch im Sinn um die englische Sprache handelt. Leider ist dies oftmals nicht der Fall. Jede in der Öffentlichkeit übertragene Sportveranstaltung wird als „Public viewing“ bezeichnet. Waren Sie auch schon einmal an einer solchen Leichenschau?
Mit herzlichen Grüssen
Albert Zollinger
In der Schweiz haben wir den Vorteil der Mehrsprachigkeit, von daher ist es manchmal in der Fachsprache sinnvoll, mit einem englischen Begriff bezüglich Verständlichkeit gleich alle im Boot zu haben.
Aber in der Schweiz haben wir auch, v.a. in der Deutschschweiz, den Nachteil, dass es diese Aversion gegenüber der Hochsprache gibt – Englisch ist viel „cooler“. Somit ersetzt man „Personalwesen“ lieber ganz einfach und unkompliziert mit einem englischen Begriff anstatt vielleicht mal kreativ zu werden und einen besseren deutschen Begriff zu erfinden.