Ich hasse hinterhältige Interviewfragen

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Muss man davon ausgehen, dass Kandidaten im Vorstellungsgespräch lügen? Oder soll man lieber offen, respektvoll und auf Augenhöhe miteinander diskutieren?

Wer mich kennt, weiss natürlich, für welche Antwort ich mich entscheide. In diesem Podcast versuche ich zu verstehen, weshalb es manchmal aber trotzdem anders läuft.

2 comments for “Ich hasse hinterhältige Interviewfragen

  1. 30. Juni 2016 um 12:42

    Man darf sich nichts vormachen, Interviews sind letztlich Salestalks, bei denen beide Partner sich naturgemäss von ihrer besten Seite zeigen wollen. Recruiter haben demzufolge das Recht und die Pflicht, Antworten zu verifizieren und Interviewtechniken einzusetzen, welche die Wahrscheinlichkeit erhöhen, glaubwürdige und ehrliche Informationen zu gewinnen und Blender zu erkennen. Tricks wie sogenannte Brainteaser-Fragen, welche Kandidaten verunsichern, sind jedoch fragwürdig, bzw. abzulehnen. Folgende Prinzipien erscheinen mir wichtig:

    • Respekt und Partnerschaft in Verhalten und Kommunikation
    • Akzeptanz von Selbstkritik und Schwächen von Bewerbern
    • Keine Erwartungen an perfekte, makellose Mitarbeiter
    • Transparenz über Auswahlprozesse, Stellen und Aufgaben
    • Kein Verkaufen von Jobs, sondern ganzheitliches Informieren
    • Beidseitiger Verzicht auf Manipulationen und Versteckspiele
    • Ein positives von Respekt zeugendes Menschenbild

    Es zeichnet den erfahrenen und professionellen Interviewer aus, zwischen einfühlsamer, respektvoller und beruhigender, zugleich aber auch entschiedener, bestimmter und streng zielorientierter Art der Gesprächsführung die richtige Balance zu finden.

    Verhalten in Interviews und die gesamte Recruiting-Kultur (dafür gibt es ja seit einiger Zeit den Begriff Candidate Experience, früher nannte man es ganz einfach Anstand :-) sind immer Ausdruck einer Unternehmenskultur. Wer bei Interviews von Lügnern ausgeht, überwacht und kontrolliert Mitarbeiter auch im Unternehmen in der Führung auf Schritt und Tritt, wer ihnen mit Respekt und Vertrauen gegenübertritt, gibt ihnen später Freiräume und setzt Förderung an erste Stelle. Aber auch Kandidaten haben ihre Verpflichtungen, ehrliche und wahrheitsgemässe Antworten zu geben.

  2. 30. Juni 2016 um 11:25

    Wer redet denn hier von Lügen? Man begegnet sich in einem Vorstellungsgespräch doch immer auf der erwachsenenebene und dadurch aus Augenhöhe!

    Ein wertschätzendes Vorgehen im Rekrutierungsprozess scheint mir heute selbstverständlich zu sein. Es ist ein bisschen wie bei der Polizei. Wer lügt, wird über kurz oder lang doch erwischt. Und damit meine ich beide Seiten, Befragender und Befragter. Es lohnt sich nicht.

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