«Wichtig ist, dass wir offen sind, Neues zu lernen»

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HR-Trends

Science-Fiction-Filme zeichnen ein düsteres Bild über das künftige Zusammenspiel von Mensch und Roboter. Etwa, dass die Roboter schon morgen in Scharen dastehen und uns Menschen die Arbeitsplätze wegnehmen. Wie viel ist dran an solchen Szenarien? Ein Robotiker gibt Antworten. 

Arbeitskräfte bangen um ihre Jobs. Personalführer wissen nicht, wie sie das Potential von Robotern und jenes der Menschen optimal miteinander kombinieren können. Werden wir bald alle durch Roboter ersetzt?

«Roboter werden uns zuerst die Arbeiten abnehmen, die nicht sehr komplex sind», winkt Robotiker Roland Siegwart ab. Es sei höchste Zeit, dass gesundheitsgefährdende Arbeiten wie jene in Goldminen von Robotern und Maschinen übernommen werden.

Im Grunde stelle die Robotisierung einen Mehrwert für die Menschheit dar, nehmen uns die gesteuerten Maschinen doch die mühsame und teilweise auch hochkomplexe Arbeit ab. Was nun für Unsicherheit sorgt, ist das Tempo des Wandels. Heutzutage steht fest: «Der Job, den man als Jugendlicher lernt, wird nicht derselbe sein, den man mit 65 macht».

Der Robotiker, der an der ETH doziert und forscht, empfiehlt: «Wichtig ist, dass wir offen sind, Neues zu lernen». Was das für die Personalführung der Zukunft bedeutet, erklärt er im Interview mit Annina Brühwiler.

Zur Person

Roland Siegwart ist Robotiker an der ETH Zürich.Prof. Dr. Roland Siegwart leitet das Institut für Robotik und intelligente Systeme an der ETH Zürich. Er entwickelt selbst autonome Roboter und intelligente Drohnen und forscht zu Mensch-Roboter-Interaktionen.

1 comment for “«Wichtig ist, dass wir offen sind, Neues zu lernen»

  1. R. Baumgartner
    26. September 2018 um 0:59

    Klar ist es schön, wenn Roboter mühsame Arbeiten übernehmen. Was aber geschieht mit all den Leuten, welche die mühsame Arbeit heute ausführen? Rasch mal umschulen zu Programmierern? Wird nicht gehen, weil nicht jeder die kognitiven Kapazitäten dafür hat, vielleicht auch kein Talent und/oder keine Lust auf ein Leben vor dem Bildschirm.
    Die Wegrationalisierten bzw. Entlasteten werden dann dem Sozialstaat anheimfallen – sofern ein Sozialstaat vorhanden ist. Dieser wird allerdings nicht auf ewig zahlen können. Und dann?

    Roboter sind gute Arbeitskräfte, aber schlechte Konsumenten. Mal eine neue Schraube, wenn sich eine gelockert hat, ein paar Tropfen Öl, damit es nicht so quietscht beim Arbeiten. Aber wer kauft dann all die Güter? Die Roboter nicht. Und die Wegrationalisierten haben kein Geld mehr. Die paar hochspezialisierten Roboter-Designer und -Techniker (sofern dies nicht auch schon Roboter sind) werden die Wirtschaft nicht am Laufen halten können.

    Roboter sind gute Arbeitskräfte, aber schlechte Steuerzahler. Wer finanziert die Infrastruktur, den vielen Strom für die kleinen und grossen Helferlein, den Staat und seine (blechernen?) Diener?

    Oder ist plötzlich alles gratis, weil die Roboter derart effizient arbeiten? Werden uns die gebratenen Poulets in den Mund fliegen und wir endlich endlich die Zeit haben für das, was wir schon lange mal machen wollten? Was heute einigen Superreichen vorbehalten ist, gilt das dann für alle: Frühpensioniert ab Geburt? Und müssen wir alle dann an Charity-Anlässen teilnehmen?

    Die Roboterisierung wirft Fragen auf, die allerdings weniger das Funktionieren von Robotern, sondern mehr das Funktionieren von uns Menschen betrifft. Die Antworten darauf liefert dann aber eher die Uni, nicht die ETH.

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