Talent, Handwerk und Wissenschaft sind die Zutaten für gutes Coaching, wie auch für jede andere professionelle Praxis. Vielleicht sogar genau in dieser Reihenfolge. Denn für Coaching braucht es Talent.
Das Talent, die Begabung oder Gabe ist das, was ich schon mitbringe. Egal ob genetisch, durch Erziehung oder einfach durch die Lebenserfahrung gebildet. Talent ist, was ich jetzt schon für eine bestimmte Tätigkeit und Aufgabe habe. Und es gibt Menschen, die haben wirklich kein Talent für Coaching. Sie sind eher eigenbrötlerisch, nicht wirklich an anderen Menschen interessiert. Handlungskalküle sind für sie mehr Rechenexempel als Gestaltungsaufgaben. Ihre Vorbilder sind die Bestimmer und Entscheider, weniger die Frager und Unsicheren.
Empathie und Einfühlungsvermögen gehören definitiv zum Talent für Coaching – die Fähigkeit ein Stück in den Spuren anderer zu gehen, ohne zu verschmelzen. Damit verbunden ist eine gewisse Selbstlosigkeit, von sich absehen können und wollen. Beim Coaching steht der Erfolg des Klienten im Mittelpunkt, nicht der eigene. Dienst heisst, im Zweifel für den anderen.
Analytisch Abstand nehmen können – nicht nur von den Vorstellungen und Emotionen der Klienten, sondern auch von meinen eigenen. Coachende Personen sind immer auch Beobachter. Konzepte und Hypothesen nutzen sie für die Verbesserung ihrer Praxis. Sie stellen in Frage, um neue bessere Wege zu finden und finden zu lassen.
Gefühl der Verbundenheit. Als Menschen sind wir miteinander verbunden. Möglichkeiten und Grenzen, Freuden und Zweifel, Erfolge und Niederlagen, Leben und Tod gehören zusammen. Uns inspirieren die gemeinsame Welt, in der wir leben und die Aufgabe des Handelns und der Veränderungen.
Unser Verständnis von Talent enthält auch die Erfahrung einer gewissen Unverfügbarkeit von Können und Fähigkeiten. Nicht alles im Coaching ist systematisch erlernbar. Talente sind uns anvertraut worden, um sie in unserem Leben zu entfalten.