Piraten leben gesünder

Ungewissheit ist längst zur steten und meist ungeliebten Begleiterin geworden. Doch anstatt ihr ängstlich zu begegnen, lässt sich der Spiess auch umdrehen. Dazu inspiriert der internationale Keynote Speaker, Bestsellerautor und «Uncertainty-Experte» Sam Conniff. Basierend auf seiner Philosophie «Be more pirate» ermutigt er Führungskräfte und deren Teams, wie ehemals die Piraten, bewusst konventionelle Regeln zu brechen und die hohe Motivationskraft der Ungewissheit zu entfesseln für mehr Kreativität, neue Lösungen, gesteigerte Resilienz und reduzierte psychische Belastungen.

Piraten haben bereits vor hunderten von Jahren Systeme entwickelt, um mit omnipräsenter Ungewissheit umzugehen und trotzdem erfolgreich zu sein. Ihre Strategien sind auch heute noch relevant. Sam Conniff gliedert sie im Rahmen seines Konzepts «Be more pirate» in drei Schritte.

1. Ungewissheit in eine Chance verwandeln

Teams und Führungskräfte zu «Uncertainty Experts» ausbilden. Als Grundlage dafür dienen Forschungen in Zusammenarbeit mit führenden Neurowissenschaftlern und Psychologen der Abteilung für Neurowissenschaften des University College London (UCL). «Uncertainty Experts» sind in der Lage, Ungewissheit als Werkzeug zu nutzen, das Innovation, Wachstum und Chancen fördert.

2. Innovative Führung inspirieren

Mutige Kreativität ist wichtiger denn je, um sinnvollen Strategien zu entwickeln und zukunftsfähige Entscheidungen zu treffen. Den Weg dorthin bahnen sich Führungskräfte und Teams, indem sie gewohnte Denk- und Verhaltensweisen durchbrechen. Das fordert gleichzeitig Mut, Entschlossenheit und die Bereitschaft, Verantwortung dafür zu übernehmen, Dinge auf neue Art voranzutreiben.

3. Navigieren im Wandel; Regeln aufstellen und brechen

In einer Welt, in der das «Normale» oft Teil des Problems ist, ist ein Regelbruch manchmal die einzig richtige Vorgehensweise. Teams werden darin trainiert, neue Denk- und Verhaltensweisen zu entwickeln, um als Katalysatoren für den Wandel im gesamten Unternehmen zu agieren und die Kreativität aller Abteilungen zu fördern.

Gesundheitsförderung – ein Stückchen moderne «Piraterie»?

Im Rahmen der Verleihung des Labels «Friendly Works Space» von Gesundheitsförderung Schweiz in Aarau am 2. November 2023 gab Sam Conniff in seiner Keynote Einblicke ins Konzept der «Ungewissheit und deren Potenzial für die Arbeitswelt». Er zeigte, wie es Kreativität, Empathie, Engagement, Zusammenarbeit und Entscheidungsfähigkeit fördern kann. «Burnout ist so hoch wie nie zuvor, die Resilienz ist so niedrig wie nie zuvor und unsere Intoleranz gegenüber Ungewissheit ist der Grund für all dies. Aber Unsicherheit kann ein grossartiger Motivator sein. Wir müssen nur wissen, wie wir sie nutzen können», resümiert Conniff.

Kreativität, Empathie und Engagement brauchen Unternehmen u.a. auch, um die gesundheitsförderlichen Arbeitsbedingungen zu einem zentralen Bestandteil ihrer Unternehmenskultur zu machen.

Für den systematischen Aufbau ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) entlang von sechs Qualitätskriterien können sich Betriebe seit 2009 mit dem Label «Friendly Work Space» von Gesundheitsförderung Schweiz auszeichnen lassen. Aktuell sind 106 Organisationen in der Schweiz und Liechtenstein mit dem Label zertifiziert. Sie steigern dadurch unter anderem nachhaltig die Motivation und Leistungsfähigkeit der Mitarbeitenden, senken betriebliche Kosten und stärken langfristig ihre Wettbewerbsfähigkeit als attraktive Arbeitgebende.

Das Label setzt den Schweizer Qualitätsstandard für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM). Es wird vom Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) unterstützt.


Buchtipp
Be More Pirate Or How to Take On the World and Win, Sam Conniff Allende, Penguin Books, erschienen Mai 2018.

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