Personalbindung geht vor Personalfindung!

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Employee EngagementDer Fachkräftemangel und die Demografie machen längst das Problem einer gedanklich bereits pensionierten Baby-Boomer-Generation deutlich. Deshalb hier ein paar Tipps, wie Sie Ihre guten Mitarbeitenden aller Generationen enger und länger an Ihr Unternehmen binden können.

Mitarbeiterengagement (Employee Engagement) beschreibt neben dem Einsatz von Mitarbeiterbefragungen/Förderprogramme zum Beispiel auch die Beziehung zwischen Mitarbeitenden und Unternehmen. Demnach prägt dieses Verhältnis die Bindung wesentlich. Hilfreich für eine konkrete Einschätzung des Status Quo in Unternehmen sind unter anderem folgende Fragen:

  • Wie motiviert sind die Mitarbeitenden, die Firmenziele prägend mitzutragen?
  • Welche Werte der Mitarbeitenden decken sich mit den Unternehmenswerten und umgekehrt?
  • Wie denken, fühlen und sprechen die Mitarbeitenden über die Firma? Würde er/sie den Betrieb begeistert weiterempfehlen?
  • Als wie gut empfinden die Mitarbeitenden die Arbeit, die Aufgaben, die Arbeitsumgebung, die Arbeitszeiten, die Honorierung, die Kultur, den Sinn und den Führungsstil des direkten Vorgesetzten?
  • Wie engagiert ist er/sie bei der Ausführung der Arbeiten?

Engagierte Mitarbeitende erkennen und lösen Probleme schneller. Sie entwickeln sich stetig und sind damit auch produktiver. Sie bleiben dem Unternehmen länger treu und beflügeln jedes Team.

Fokus Personalbindung

Personalgewinnung ist ein wichtiger Prozess, doch die eigentliche Herausforderung für Unternehmen ist die langfristige Bindung der Mitarbeitenden. Wenn Sie als Personaler also den besonderen Fokus auf die Personalbindung setzen, profitiert Ihr Unternehmen beispielsweise von folgenden Punkten:

  1. niedrige Fluktuation
  2. weniger Kurz- und Langabsenzen
  3. positives Kunden-Feedback
  4. höherer Umsatz

Was sich beinahe märchenhaft anhört, hat hauptsächlich mit guter Beziehungsarbeit zu tun. Das passiert und etabliert sich nicht über Nacht. Dafür bedarf es einer überlegten Personalpolitik die von einer klugen Unternehmensstrategie abgeleitet ist. HR im Sinne von Human Relations ist erforderlich – Beziehungsarbeit, die permanent hinterfragt, anpasst und optimiert wird.

Wer glaubt, dass einmal gemacht für die nächsten Jahre ausreichend ist, der irrt. Die Corona-Pandemie zeigt es gerade eindrücklich: Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt.

Bereiten Sie sich vor

Überlegen Sie auch schon länger, wie Sie Millennials binden? Oder die X-/Y-Generation? Rätseln Sie, wie Sie die Babybommer aus der Rentenwarteschleife in die Begeisterung fürs Tun zurückholen? Vieles ist möglich – wenn Unternehmen und HR den Zeitpunkt nicht verschlafen. Gestalten Sie eine Zukunft mit Vorteilen für alle: Mitarbeitende, Sie und das Unternehmen.

Hier meine 3 besten Tipps für Sie:

  1. Etablieren Sie ein Führungsleitbild. Gerade jetzt ist Remote Leadership gefragt. Führungskräfte sind der Schlüssel zur Mitarbeiterbindung. Ein passendes Coaching kann kleine Wunder bewirken, die sich in Personalkennzahlen zeigen werden (z.B. Fluktuationsrate, Krankheitsstatistiken). Trainieren Sie die Führungskräfte auf Beziehungsgespräche.
  2. Schaffen Sie ein gesundes Arbeitsumfeld. Finanzieren Sie ein ergonomisches Homeoffice. Setzen Sie moderne Tools ein, damit der Workflow ungehindert fliessen kann.
  3. Gehen Sie individuell auf Ihre Mitarbeiter ein. Machen Sie sich bewusst: Dem Babyboomer (1946-1964) ist Flexibilität bei der persönlichen Planung wichtig, der Generation X (1965-1980) die berufliche Weiterentwicklung. Und die Millennial-Generation (1981-1986) legt Wert auf die Möglichkeit, Kenntnisse und Fertigkeiten zu vertiefen, und möglichst viel lernen zu können.

Keine Blaupausen

Es gibt nur passende Möglichkeiten, und die sind je nach Branche und Arbeitsmarkt unterschiedlich. Nicht allein das Alter ist ausschlaggebend, auch die Biografie des Mitarbeitenden. Ausserdem dominieren meist mehrere Motivatoren – und diese können generationsübergreifend sein. Mitarbeiterindividuelle Führung sollte im Vordergrund stehen. Dann kann auch Generationswissen angepasst eingesetzt werden. Je näher eine Führungskraft am Mitarbeitenden ist, desto mehr kann sie dessen Bedürfnisse aufnehmen und zeitnah entsprechend der gegebenen Möglichkeiten befriedigen.

Bei allen guten Absichten und Ansätzen darf allerdings nicht vergessen werden: Zwar kann ein Arbeitgeber mit seiner Personalpolitik und einem Interesse an seinen Mitarbeitenden viel bewegen. Dennoch werden Motivationsfähigkeit und Engagement eines jeden Mitarbeitenden natürlich auch von dessen individueller Persönlichkeit geprägt und beeinflusst.

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