HR-Praxis
Von Sympathie und Absicherung im Assessment
Von Markus Marthaler • • 4 Kommentare
Das wissenschaftliche Scannen des Kandidaten im Assessment ist längst Bestandteil und scheinbar unverzichtbares Instrument geworden, um Entscheidungen zu beeinflussen. Und doch sind wir alle halt nur Menschen…

Diversity liegt im Trend. Immer wieder lancieren Grossunternehmen wohlklingende Kampagnen, die ihre Vielfalt proklamieren. Was ich von dieser angeblichen Vielfalt in meiner Beratertätigkeit in den letzten 10 Jahren gemerkt habe? Gar nichts. Und das zeigt: In den Köpfen der Entscheidungsträger muss sich etwas verändern – sonst nützt auch die beste Kampagne nichts.
Neue Technologien nehmen uns Arbeit ab, verschaffen Gestaltungsspielräume und helfen dabei, bessere Entscheidungen zu fällen. Doch gehen Effizienz und Produktivitätsgewinne auch einher mit einer Humanisierung der Arbeitswelt? Ich habe mich darüber mit Prof. Dr. Theo Wehner, Arbeits- und Organisationspsychologe ETH, unterhalten.
Der Arbeitsmarkt ist ein lebhaftes Gefüge: florierende Wirtschaftszweige, die händeringend nach Personal suchen, und andere Zweige, die dem Schrumpfen geweiht sind und Arbeitslose produzieren. Mit Berufsbildern, die entstehen, und Berufsfeldern, die allmählich ausgedient haben. Der Strukturwandel bringt Dynamik in den Arbeitsmarkt, aber auch Friktionen.
Kandidaten und neue Mitarbeitende werden oft anders behandelt als bestehende Angestellte. Zuerst fand ich das schlecht – unterdessen habe ich meine Meinung revidiert.
Digitale Kompetenz allein reicht nicht für die Zukunft. Hier sind sechs Fähigkeiten für das asiatische Zeitalter.
Wenn wir von der digitalen Transformation sprechen, bedienen wir uns gerne meteorologischer Metaphern: so ist immer wieder die Rede von einem «digitalen Tsunami» oder «Hurrikane», der unaufhaltsam auf uns zurollt. Der Vergleich hinkt jedoch in mancher Hinsicht hinterher. Denn so tiefgreifend, unaufhaltsam und irreversibel die digitale Transformation auch sein mag, es handelt sich hier keineswegs um eine unkontrollierbare Naturgewalt, sondern um einen in erster Linie von Menschen gemachten Wandel. Das heisst, wir können diesen Prozess aktiv gestalten.
Unternehmen investieren viel Zeit und Geld in Employer-Branding-Kampagnen. Holen sich (Marketing-) Spezialisten ins Haus, die das Unternehmen auf dem Arbeitsmarkt besser positionieren sollen. Dies um im Kampf um die Talente – wie im Produkt- und Dienstleistungs-Wettbewerb – Vorteile zu erarbeiten. Aber mal ehrlich: Was nützt die beste Kampagne, wenn wir nicht leben, was wir predigen?