So viele Tools. So viele Prozesse. So viele Kanäle. So viele Plattformen. So viele Möglichkeiten. So viel zu sagen. Das Schöne im Personalmarketing ist, tun und lassen zu können, was man für sich und vor allem für die anvisierte Zielgruppe für richtig hält. Vorausgesetzt, man verfügt über Wissen, Können, Willen, Geld und Ressourcen. Am liebsten von allem ganz viel. Oft scheitern Ideen leider an mindestens zwei dieser fünf Komponenten …
Entsprechend sind die Herausforderungen für das Personalmarketing immens. Wobei ich hier den Begriff Personalmarketing bewusst sehr breit verstehe. Es geht um mehr als Hochschulmarketing und eine mögliche Facebook-Karriereseite. Ich picke willkürlich ein paar typische Herausforderungen aus dem HR-Nähkästchen:
Jobboards
Wie man es auch macht: Entweder erhalten Sie zu viel oder zu wenig Rücklauf. Oder nicht in der gewünschten Qualität. Aber Sie schalten weiter. Schliesslich haben Sie Kontingente gekauft und keine zusätzliche Budgetflexibilität.
Active Sourcing
Ja, das bietet sich tatsächlich als Alternative (oder Ergänzung) zum Schalten von Stellenanzeigen an. Sie haben nun auch schon mehrfach gelesen, dass die aktive Kandidatenansprache durchaus erfolgversprechend sein KANN. Vorausgesetzt, man versteht sein Handwerk. Dass man ein solches Handwerk leider nicht einfach nebenbei mal rasch erlernen kann, versteht sich auch. Also lieber die Finger davon lassen. Dafür gibt’s schliesslich Personaldienstleister.
Kanäle
Wer soll bloss die Übersicht über alle diese Jobboards, Aggregatoren, Matching-Plattformen, Business Netzwerke, Social Media, Tools und Innovationen behalten? Um Multi-Channel-Kommunikation zu betreiben, wäre das aber unabdingbar. Nur: Wissen rentiert nicht direkt und kann nur schwierig in einem Return on Investment dargestellt werden.
Content
Um kommunizieren zu können, benötigen Sie Inhalte. Immer wieder aufs Neue. Das kann manchmal recht mühsam sein. Zumal Sie auf interne Unterstützung angewiesen sind. Geschichten gibt es viele zu erzählen. Aber sie fallen leider nicht vom Himmel auf die Tastatur.
Kreativität
Die lieben Marketingkollegen mit ihren tollen Budgets. Dabei sind sie nicht mal besonders kreativ. Die haben dafür gut bezahlte Agenturen. Und kriegen erst noch Anerkennung, wenn eine Kampagne funktioniert. Sie im HR haben Mini-Budgets und müssen selber Ideen kreieren. Dabei ist das nicht mal Ihre Kernkompetenz.
Nun, wie geht man mit dieser Situation um? Reicht das Priorisieren des Machbaren aus, um im Kandidatenmarkt wettbewerbsfähig zu bleiben? Was ist unter den gegebenen Umständen überhaupt machbar? Meistens erhalten Sie weder mehr Geld noch zusätzliche Ressourcen. Und das Tagesgeschäft wird bestimmt auch nicht weniger. Im Gegenteil. Wo also bleibt die Perspektive?
Fazit
Erstaunlich wenig Firmen haben die Notwendigkeit verstanden, mehr zu unternehmen oder Dinge anders zu tun. Zu hinterfragen, zu fordern, zu probieren, zu riskieren. Der Leidensdruck scheint nicht gross genug, Veränderung voranzutreiben.
Mein pragmatischer Tipp für Veränderungswillige: Vernetzen Sie sich mit dem Marketing, mit der Unternehmenskommunikation, mit Sales. Eigentlich mit allen Funktionen. Betreiben Sie aktives Stakeholder-Management. Interessieren Sie sich für übergreifende Zusammenhänge. Wer engagiert ist, wird belohnt. Garantiert. Und schon finanziert Ihnen der Marketingleiter vielleicht mal eine kleine Online Kampagne. Besser als nichts und ein guter Startpunkt für weitere Initiativen.
Eine Zusammenarbeit zwischen Personal und Marketing verlangt ja bereits der Name „Personalmarketing“.
Ich habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht.
Grüezi Frau Sauer
Danke für Ihren Kommentar. Schön, dass Sie sehr gute Erfahrungen gemacht haben. Können Sie mir resp. den Lesern mitteilen, wie Sie vorgegangen sind und was Sie erreichen konnten?
Viele Grüsse
Michel Ganouchi
Sehr sehr treffend geschrieben, danke! Glücklicherweise zeigt sich unsere MC und CC-Abteilung kooperativ.
Lieber Pascal P.
Vielen Dank für Ihren Kommentar. Und danke für die Blumen. Das Glück, auf eine gute Zusammenarbeit mit Marketing/Kommunikation etc. zählen zu können, kann man sich erarbeiten. Schön, dass dies bei Ihnen klappt!
Viele Grüsse
Michel Ganouchi
Lieber Herr Ganouchi
In der Tat hat es auch bei uns einiges an Überzeugungsarbeit gebraucht, um die Ressourcen für uns zu gewinnen.
Herzliche Grüsse
Pascal P.