Im Lockdown haben viele Coachings mit digitalen Medien stattgefunden. Coaches und Klient*innen sind teilweise sehr zufrieden, andere berichten von Hürden und Abbrüchen. Wie wird es mit den digitalen Medien im Coaching weitergehen?
Digitales Coaching ist mit Vor- und Nachteilen verbunden (vgl. mein Blog vom April 2020). Die Erfahrungen zeigen auch, wie vielfältig abhängig von spezifischen Klient*innen, Anliegen und Gewohnheit die Wahl der Medien ist. Einige Hauptlinien für die Zukunft sind aber erkennbar:
Bequemlichkeit und weniger Kosten.
Jedenfalls für Klient*innen, die mit digitalen Medien arbeiten und arbeiten wollen. Coaching lässt sich einfacher in den Arbeitsalltag integrieren. Viele Themen und Anliegen aus der Personalentwicklung (Karriereentwicklung, Verhaltensänderung, Leistungsverbesserung) werden in Zukunft (weiter) in/mit digitalen Medien bearbeitet.
Medienkompetenz von Coaches und Coachees.
Wenn sich im subjektiven Erleben die (technische) Erfahrung des Mediums in den Vordergrund drängt, hat schon etwas nicht funktioniert. Medienkompetenz sowohl der Coaches als auch der Coachees ist Voraussetzung.
Intensives Erleben.
Die Möglichkeit vielfältiger Sinnlichkeit im Arbeitsraum (von der Muskelspannung bis um Geruch) erhöht die Handlungsoptionen der coachenden Person, die das gelernt hat. Physisch präsentes Coaching ist nicht besseres Coaching, sondern intensiveres Erleben. Die Mehrkosten für Intensität ist in einigen Einsatzfeldern von Coaching minimal. Physisch präsentes Coaching wird bleiben.
Unterschiede von Praxisfeldern.
Coaching in der Führungskräfteentwicklung nahe an der Arbeit bleibt vorzugsweise digital. Das ist bequem und flexibel. Physisch präsente Setting ist perfekt für Coachings im Sozialbereich (Jobcoaching) und Coachings von Seniorführungskräften in Familienunternehmen. Hier zählt die Intensität von Beziehung und Kontakt. Im Executive Coaching wird lokale Präsenz zum Premiumformat.
Die Kommunikationsmedien der Klient*innen…
…wie sie physisch präsent und/oder digital ihr eigenes Handeln organisieren. Führungskräfte und Teams, die zum grössten Teil remote arbeiten, nutzen weiterhin Coaching «aus der Ferne». Managementteams im lokalen Arbeitszusammenhang profitieren von physischer Präsenz.
Gutes Coaching ist unabhängig vom Medium gutes Coaching. Kund*innen entscheiden sich für das Gesamtpaket: Convenience, Medium, coachende Person, Praxisvorhaben. Und Coaches haben die ganze Palette im Angebot: physische Präsenz, blended und digitale Medien.