
Personalmarketing
Oder eben doch?
Es ist spannend, Organisationen zu beobachten. Alle ihre Versuche, die geeigneten Kandidaten zu finden. Ich analysiere das gegen aussen Ersichtliche. Karriereseiten, Stellenanzeigen, Social Media-Auftritte, falls überhaupt vorhanden. Natürlich in ganz unterschiedlichen Qualitäten. Fast immer mit enormem Potenzial. Vorsichtig ausgedrückt. Und manchmal erfahre ich auch Interna zu Prozessen, Ressourcen und der strategischen Wichtigkeit von HR insgesamt. Selten habe ich eine solche Diskrepanz zwischen theoretisch Machbarem und praktisch Gelebtem erlebt wie im Personalwesen. Ich muss konstatieren: es hapert an allen Ecken und Enden. Wieso bloss?

Ich wollte eigentlich heute meine ersten Künste als Videofilmer der Öffentlichkeit – also Ihnen – vorführen. In Venedig findet ja aktuell das Filmfestival statt und in dieser Liga sehe ich mich schliesslich auch. Nun gut, ich fasse mich kurz: Mein erster Videoblog muss noch bis zum nächsten Mal warten. Nicht dass Sie denken, ich wäre nicht parat – ich will Sie einfach noch etwas auf die Folter spannen…
Die Digitalisierung verstärkt und provoziert neue gesellschaftliche Herausforderungen. Drei davon seien exemplarisch etwas näher beschrieben:
In der «NZZ am Sonntag» vom 26. Juli 2015 war zu lesen, dass medizinisches Personal trotz Erkältungen und Fieber immer öfter zur Arbeit erscheint. Laut der in der Zeitung zitierten Studie gehen «80 Prozent der 280 Ärzte mit Husten oder laufender Nase arbeiten, 21 Prozent sogar mit Fieber. Beim Pflegepersonal ging ebenfalls die Hälfte trotz Husten, Erkältung oder Halsschmerzen zur Arbeit.»
Alle Unternehmen durchlaufen einen Lebenszyklus: Sie werden gegründet, wachsen, konsolidieren und professionalisieren sich, sie erfinden sich neu, zum Beispiel durch Diversifizierung oder durch die Einführung von Matrixstrukturen, und dann kommt irgendwann ein Turnaround, der entweder gelingt oder zum Untergang des Unternehmens führt. Wenn man sich diese Phasen näher anschaut, fällt auf, dass sie sich ganz besonders auch in den Anforderungen an die Führung unterscheiden.
Zufriedene, motivierte Arbeitnehmende sind für Unternehmen Gold wert. HR-Verantwortliche können Mitarbeitende optimal im Unternehmen positionieren und sie fördern, aber letztlich ist jeder für seine Arbeitszufriedenheit selbst verantwortlich.
Eine starke Marke baut auf eine starke Kultur. Werte werden aktiv gelebt und hängen nicht als Leitbilder an der Wand. Eindrücklich zeigt das die Firma Netflix. Bei Netflix gibt es kein Spesenreglement und die Mitarbeitenden bestimmen, wie viele Ferientage sie benötigen, um bei der Arbeit fit zu sein. Die Basis? Eine starke Arbeitgebermarke.
Der Schweizer Arbeitsmarkt ist ein Erfolgsmodell. Die Arbeitslosenquote ist rekordtief. Und dies seit Jahren. Kaum ein Land auf der Welt kennt eine ähnlich tiefe Erwerbslosigkeit. Dies gilt ebenso für die Jugendarbeitslosigkeit.
Beziehen Sie Ihre Mitarbeiter bereits aktiv in die Rekrutierung mit ein? Wissen diese, welche Positionen zur Zeit offen sind und haben Ihre Mitarbeiter auch die Möglichkeit, die offenen Vakanzen in ihren sozialen Netzwerken zu sharen?
Sind Sie in Ihrem Umfeld mit Jugendlichen in Kontakt? Welches Bild sehen Sie vor sich, wenn Sie diese beobachten?