Ein Festival für mehr Mitarbeitermotivation

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Employee EngagementEnde November war ich Podiumsgast bei Zurich Ignite – einer Veranstaltung, die in Hamburg ihren Ursprung hat und sich um das Thema Employee Experience und Mitarbeitermotivation dreht. Im Anschluss an den Event habe ich mit einem der Initianten, Max Hunter, darüber gesprochen, wie man sein Arbeitsumfeld verbessert und was es mit der Rolle des «Chief Joy Officers» auf sich hat.

1. Du bist Experte für Arbeitsmotivation, das war aber nicht immer Dein Aufgabengebiet. Wie bist Du dazu gekommen?

Mein Weg war in der Tat alles andere als linear! Nach meinem Doktorat in Chemie habe ich mich in meiner beruflichen Laufbahn in den vergangenen 15 Jahren den Bereichen Marketing, Einzelhandel und Kundendaten gewidmet. Zunehmend wurde mir jedoch klar, dass ich meine Hauptmotivation bei der menschlichen Seite meiner Arbeit finde. Als mich dann mein ehemaliger Arbeitgeber in einen Kus für «Coaching-Skills für Manager» schickte, erlebte ich einen Aha-Moment.

Ein Jahr später machte ich mich als Leadership Team Coach selbständig. Einer der CEOs, mit denen ich in Zürich zusammengearbeitet habe, bot mir die Rolle des Chief Joy Officer in seinem Führungsteam an. Mission: Schaffe einen Arbeitsplatz, an dem die Menschen am Montagmorgen aufwachen und sich darauf freuen, zur Arbeit zu gehen. Nach zwei Jahren in dieser wundervollen Position entschied ich mich, die Erkenntnisse mit der Businesswelt zu teilen und weitere Unternehmen in diese Richtung zu unterstützen. So habe ich zusammen mit Judith Raymakers «Motivators at Work» gegründet.

2. Worin liegt Deine Motivation, das Zurich Ignite Festival zu organisieren und warum ist es wichtig, dass es diesen Event gibt?

Ich liebe es, Menschen zusammenzubringen und für sie Erlebnisse zu designen beziehungsweise zu moderieren, damit sie gemeinsam ein besseres heute und morgen erschaffen können. Deswegen haben wir eine Employee Experience Eventreihe ins Leben gerufen, die in Hamburg und Berlin erfolgreich war. Es war also ein logischer Schritt, sie nach Zürich zu bringen.

3. Was ist das Hauptziel von Zurich Ignite und hast Du dieses Ziel erreicht?

Kurze Antwort: ja!

Längere Antwort: Wir hatten firmenübergreifend 50 Mitarbeitende, die teilgenommen haben. Sie alle hatten für sich das Ziel gesetzt, zu lernen, wie man die «Employee Experience» und die Motivation im Team beziehungsweise der Firma verbessern kann. Die Leidenschaft, Energie, Verbindung und Interaktion waren intensiv und bedeutungsvoll, und das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv. Jeder hat Dinge für sich mitgenommen und sich verpflichtet, einen Unterschied in seiner Arbeitswelt zu bewirken. Wir hatten sogar Teilnehmende, die fragten, wann die nächste Zurich Ignite stattfinden wird und ob sie uns bei der Organisation von Geneva/Lausanne/Zug Ignites helfen können.

4. Mit welchen konkreten Massnahmen können Organisationen ihr Arbeitsumfeld verbessern?

Die erforderlichen Massnahmen hängen stark von der Situation ab, in der sich die Organisation befindet. Der wichtigste Schritt besteht darin, zuzuhören – wirklich zuzuhören – was dem «Montagmorgen-Gefühl» für Ihre Mitarbeitenden im Wege steht. Bei Motivators at Work verwenden wir dazu unser Roots and Fruits-Framework, um zu verstehen, welche der vier Schlüsselfaktoren, die die Motivation bei der Arbeit fördern, am meisten Aufmerksamkeit benötigen. Erst wenn Sie zugehört und die Analyse gemacht haben, können Sie entscheiden, welche Massnahmen relevant sind und einen Unterschied bewirken können.

Wir unterstützen Unternehmen auch bei der Lösungsfindung und der Einbettung in einen nachhaltigen Wandel. Wenn ich einen Tipp geben müsste der universell ist, hört er sich einerseits sehr einfach an, ist aber gleichzeitig oft sehr schwer zu ändern und zwar: Ihre Führungskräfte und Manager sollten «einfach» menschlich sein, sich um ihre Mitarbeiter kümmern, sie unterstützen und ihnen das Gefühl geben, geschätzt zu werden für das, was sie tun und wer sie sind. Es ist von entscheidender Bedeutung, den Wert dieses Themas in die Herzen und Köpfe der Führungskräfte zu bringen. Wenn dies für Ihre Führungspersönlichkeiten zu «flauschig» klingt, um sich darauf einzulassen, wurden bei Zurich Ignite viele harte Fakten und Statistiken präsentiert, die hilfreich sein könnten, wenn man diese Idee intern nach oben «verkaufen» muss.

5. Was war der spannendste Use-Case, den wir dieses Jahr aus dem Festival mitnehmen konnten?

Wow, da waren so viele! Mir ist beispielsweise Dein Input auf dem Podium in Erinnerung geblieben zum Thema «Leadership – the Swiss Way» und welche Attribute im Schweizer Führungsverständnis in Zukunft wichtiger werden (Anmerkung: siehe dazu auch mein Blogbeitrag vom 29.3.2018: Diese Schweizer Führungswerte sind Erfolgsfaktoren für das Mitarbeiter-Engagement).

Es war auch toll HR-Tech-Start-ups kennenzulernen, welche die Employee Experience personalisierter und relevanter machen, wie beispielsweise die Spencer.co-App. Durch die Vernetzung der Mitarbeitenden untereinander, sowie der Einbettung der Unternehmensvision, resp. -mission, die Vereinfachung des Onboardings und der Vereinfachung alltäglicher Aufgaben (Kalender, Feiertage, Spesen usw.) kann die Wahrnehmung über die eigene Employee Experience erheblich verbessert werden.

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