Die Digitalisierung verstärkt und provoziert neue gesellschaftliche Herausforderungen. Drei davon seien exemplarisch etwas näher beschrieben:
Ökonomisierung: Die Globalisierung, die Digitalisierung von Prozessen sowie die erhöhte Transparenz über Produkte und Preise setzen Margen unter Druck. Unternehmen verteilen Arbeit – auch mithilfe von Big Data – verstärkt nach wirtschaftlichen Kriterien. Mitarbeitende müssen sich sowohl gegenüber anderen Menschen als auch Maschinen bewähren.
Digitale Diversität: Durch die fortschreitende Digitalisierung unterscheiden wird uns bezüglich genutzter Hardware, unseren Softwarekenntnissen und wie wir Social Media nutzen. Daraus resultieren unterschiedliche Lebensgeschwindigkeit. Je weiter die Digitalisierung in unsere Leben vordringt, desto mehr Widerstand regt sich.
Skill-Shift: Der Arbeitsmarkt der digitalen Wirtschaft verlangt von Mitarbeitern nicht nur ein tiefgründiges Verständnis für die digitale Zukunft, sondern auch eine hohe Fähigkeit der Selbstreflexion, der Selbstverantwortung und Veränderungsbereitschaft. Nicht alle können und wollen in dieser neuen Wirtschaft einen Platz finden, Bildungssysteme geraten unter Druck.
Je mehr die Wirtschaft gegenüber dem Staat an Bedeutung gewinnt, desto mehr steht sie in der Pflicht, einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten. Letztlich profitiert sie davon, weil die Märkte nur in einem stabilen Umfeld gedeihen. Neben dem Initiieren der digitalen Transformationen eröffnet sich durch die digitale Nachhaltigkeit ein weiteres Tätigkeitsfeld für HR in einer digitalen Wirtschaft.
Vier Aufgaben sollen dies illustrieren:
- Auseinandersetzung über die Digitalisierung in Gang bringen: Durch die Thematisierung der Digitalisierung steigt die Sensibilität für die Chancen und Gefahren der digitalen Gesellschaft. Das fördert den Mindset, um die Märkte der On- und Offliner erfolgreich anzugehen und die Risiken einer digitalen (Arbeits-)Welt rechtzeitig zu erkennen.
- Digitale Diversität durch Rekrutierung und damit bei Recruitern abbilden: Durch eine Erhöhung der digitalen Diversität vergrössert sich der Ideenpool eines Unternehmens. Damit verbessert sich die langfristige Überlebensfähigkeit in einer Umwelt, die neben Interdisziplinarität die Fähigkeit zur schnellen Veränderung verlangt.
- Personalentwicklung aktiv fördern: Je mehr die Gesellschaft die Bildung an die Wirtschaft delegiert, desto mehr beeinflusst die betriebliche Personalentwicklung den künftigen volkswirtschaftlichen Erfolg. Gefragt ist weniger die Vermittlung von Fachwissen denn die Förderung einer umfassenden Selbstkompetenz.
- Übereffizienz durch die Bindung von «Regular Performern» verhindern: HR sollte sich nicht auf Talente und High Performer beschränken. Fehlt eine Förderung des «Mittelbaus», drohen kulturelle Gräben, eine zu ausgeprägte Wettbewerbskultur, negative Reputation auf dem Arbeitsmarkt und die Zerstörung von Sozialkapital.