Um zukunftsfähig zu sein, müssen wir heute die Rolle des Personalmanagements grundlegend überdenken. Es hat sich seit der Mitte des letzten Jahrhunderts immer ungefähr in Dekaden entwickelt. In der ersten von 1950 bis 1960 stand die Personalverwaltung im Vordergrund, danach, in den 60er Jahren, ging es vor allem um die Strukturierung der Arbeitsorganisation. Die 70er standen im Zeichen der Personalentwicklung und in der darauf folgenden Dekade haben wir uns verstärkt mit Personalstrategien beschäftigt. Das wurde dann in den 90er Jahren weiter fokussiert auf das Thema der Personalinterfunktionalität und seit Anfang dieses Jahrtausends war das Kompetenzmanagement unser Thema Nummer 1.
Was werden wir rückblickend über die Zeit zwischen 2010 und 2020 sagen? Noch können wir es beeinflussen und Akzente setzen. Schon seit einigen Jahren wird vorhergesagt, dass die Bedeutung des Personalmanagements in Unternehmen steigen wird. Allzu viel ist bis heute aber noch nicht passiert, trotz zweifellos erreichter Fortschritte in der Professionalisierung. Auf die Schweiz bezogen könnte eine Ursache darin liegen, dass das Personalmanagement auf der höchsten strategischen Unternehmensebene, dem Verwaltungsrat, so gut wie inexistent ist. Ehemalige CEOs und Finanzchefs gibt es in fast jedem Verwaltungsrat, aber Personalprofis sucht man dort vergebens.
Wenn aber das HRM auf der strategischen Ebene nicht vertreten ist, kann man von dort auch kaum strategische Impulse erwarten. Genau das ist aber dringend nötig, denn die meisten Unternehmen können Wettbewerbsvorteile nur über die Qualität und Innovationskraft ihrer Mitarbeitenden erreichen – und dazu wiederum brauchen sie ein erstklassiges Personalmanagement.
Wir müssen es schaffen, HR-Profis in Verwaltungsräte zu bringen, denn nur am konkreten Erfolg wird absehbar sein, welchen Mehrwert ein stärkerer HR-Einfluss bringen kann. Aber wie soll das erreichbar sein? Vielleicht gelingt es, wenn die Pensionskassen einen stärkeren Einfluss in den Generalversammlungen ausüben, wenn sie sich nicht mehr nur auf die Rendite ihrer Anlagen konzentrieren, sondern auch ihre Verantwortung als Kapitalgeber aktiv wahrnehmen und intensiver nachfragen, wie mit der Ressource Mensch umgegangen wird. Also suchen wir doch den Kontakt mit Pensionskassen und erklären ihnen, welche Fragen entscheidend sind, wenn es um das strategische Personalmanagement geht.
Ich denke, deine Frage lässt sich nur sehr schwer beantworten. Ich finde es besser die Medalie umzudrehen und es aus dem heute hier und jetzt zu betrachten.
Gruß
Job Vertrieb München
… ja, auf VR Ebene braucht es HR nicht, da geht es ja um handfeste Zahlen. VR Ebene braucht es auch keine IT Kompetenz, denn die Digitale Transformation finden irgendwo unten im Betrieb statt! Dass HR und IT immer enger zusammenhängt nützt auch wenig. Aber ich bin da guter Dinge, u.a. setzt sich das International Center for Corporate Governance für einen Wandel ein, allerdings dauert der Wandel länger als uns lieb ist und manch ein Betrieb verpasst Chancen, – schade für den Betrieb, schade für die Mitarbeiter, schade für den Werkplatz Schweiz, denn die Hindernisse für den Wandel sind nur in unseren Köpfen. Mit freundlichem Gruß SokratesGroup