Raus aus der Komfortzone!

Blogger-Vignette-15_BlogUm Grossartiges zu bewegen, müssen wir unsere Komfortzone verlassen. Denn erst wenn wir Neues wagen, wachsen wir über uns hinaus und erklimmen neue Höhen. Das gilt für Unternehmen genauso wie für Talente. Aber was heisst das für HR?

Von den letzten acht Jahren habe ich vier zwischen New York und Kalifornien verbracht und weitere vier in Zürich. Auf beiden Kontinenten durfte ich mit Firmen aus verschiedenen Sektoren an innovativen, industrieübergreifenden Projekten arbeiten, insbesondere seit wir 2013 Inspire 925 gründeten, 2014 unser Buch «Inspired at Work» veröffentlichten und 2015/2016 im Rahmen unseres Mandates von der Standortinitiative digitalswitzerland (ehem. DigitalZurich2025) mit über 30 Grossfirmen zusammenarbeiteten. Der Kontext hat sich in diesen acht Jahren immer wieder gewandelt, aber eines galt immerzu: Die besten Resultate und der grösste Impact wurden erreicht, wenn sich Entscheidungsträger an Opportunitäten heranwagten, die ausserhalb ihrer ursprünglichen Komfortzone lagen. Indem sie sich auf eine neue Idee, einen neuen Ansatz, eine innovative Lösung einliessen, wuchsen sie über sich hinaus und brachten ihre Organisation (und sich selbst) weiter.

Ein Schweizer Beispiel? Pierre Botteron war 2013 HR-Chef von Swissôtel und arbeitete mit uns und dem Technologieunternehmen Beekeeper im Anschluss an eine Mitarbeiter-Engagement-Befragung zusammen, die gezeigt hatte, dass sich die Mitarbeitenden mit ihrem Arbeitsort (z.B. dem Hotel in Zürich-Oerlikon) verbunden fühlen – nicht aber mit der ortsübergreifenden Hotelkette. Der Projektvorschlag: Die gesamte Belegschaft via Mobile App über die einzelnen Hotels hinweg untereinander vernetzen. Es gab zu Beginn Bedenken: Die grosse Mehrheit der Mitarbeitenden in Hotels arbeitet nicht mit Computern. Zudem: Würde eine App die Mitarbeitenden von ihrem Fokus auf den Gast ablenken? Und was, wenn die ständigen Updates den Stress erhöhen? Pierre Botteron gab dem innovativen Ansatz dennoch eine Chance und ermöglichte den Pilot zwischen Zürich, Basel und Genf, begleitete das Projekt mit einer Studie und konnte danach mit Freude feststellen, dass sich die Bedenken erübrigt hatten. Denn die App verbesserte die Koordination der Mitarbeitenden untereinander, erhöhte den Austausch rund um Best Practices hotelübergreifend und ermöglichte der internen Kommunikationsabteilung effizientere Prozesse und eine höhere Reichweite. Das Projekt wurde – nachdem Swissôtel zur FRHI Group überging und das Thema Zusammengehörigkeit eine gruppenübergreifende Priorität wurde – ein Jahr später weltweit ausgerollt. Heute vernetzt Beekeeper 50’000 Mitarbeitende, Swissôtel hat in New York 2015 den Employee Engagement Award dafür gewonnen und Pierre Botteron amtet heute als Europa-HR-Chef der FRHI Hotels & Resorts.

Die Moral der Geschichte: Raus aus der Komfortzone, es lohnt sich. Es ist das Jahrhundert der Talente. HR ist jener Bereich im Unternehmen, der am nächsten beim Menschen ist, ergo die Königsdisziplin unserer Zeit. Wenn Sie im HR tätig sind, haben Sie die besten Voraussetzungen, Ihre Organisation massgeblich voranzubringen. Aber nur, wenn Sie Ihre Komfortzone verlassen. Grossartiges passiert nicht über Nacht und es passiert nicht zufällig. Es passiert, weil Sie sich engagieren und für eine Idee einsetzen, die anfänglich ausserhalb der Komfortzone liegen mag. Weil Sie sich davon nicht abhalten lassen und darauf vertrauen, dass Sie über sich hinauswachsen werden. Und wenn Sie das immer wieder tun, merken Sie, wie das, was früher als fast unerreichbar schien, nicht nur möglich wird, sondern plötzlich zur eigenen, mittlerweile erweiterten Komfortzone gehört.

Probieren Sie es aus. Tun Sie in den nächsten 24 Stunden etwas, wo Sie Ihre Komfortzone verlassen. Und dann tun Sie es wieder. Und wieder. Und bevor Sie es wissen, sind Sie drauf und dran, etwas Grossartiges für Ihren Arbeitgeber und Ihre Karriere zu tun. Viel Erfolg!

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