Im Rahmen des Weiterbildungsstudiengangs «Innovatives HRM» an der HWZ haben wir eine Exkursion zur Swisscom gemacht und uns dort mit dem Projekt «Kickbox» beschäftigt. Das Projekt fördert innovative Produkt- und Geschäftsideen. Jede und jeder aus der Swisscom kann sich bewerben.
In der ersten Stufe, wenn die Idee grundsätzlich akzeptiert wurde, bekommen die angehenden Jungunternehmer eine rote Kickbox. Diese ähnelt einem Postpaket. Darin ist vieles enthalten, was man für einen erfolgreichen Projektstart braucht – unter anderem auch ein Gutschein im Wert von 1000 Franken, mit dem man zum Beispiel Beratungsleistung einkaufen kann. Und, was noch viel wichtiger ist: Die Möglichkeit, zwei Monate lang 20 Prozent der Arbeitszeit für das eigene Projekt einzusetzen.
Nach Ablauf der zwei Monate gibt es eine Präsentation, bei der das Projekt bewertet und entschieden wird, ob es die nächste Stufe in Form einer blaue Kickbox erreicht. Rund 10 Prozent schaffen es bis in die zweite Stufe. Die blaue Box enthält weitere Tools: Beispielsweise ein grösseres Budget und eine noch grosszügigere Arbeitszeitregelung. Einige wenige, besonders erfolgversprechende Projekte, schaffen es bis zur goldenen Kickbox. Diese ist nochmals grosszügiger und garantiert schon fast den erfolgreichen Start des eigenen Startups.
Genau so etwas wünsche ich mir fürs HR Management in der Schweiz. Wir sollten nicht nur von innovativem, agilem Projektmanagement und neuen Organisationsformen reden, sondern ganz konkret innovative Produkt- und Geschäftsideen im Bereich des Personalmanagements fördern. Als Präsident der Zürcher Gesellschaft für Personal-Management (ZGP) werde ich das zu einer strategischen Priorität machen und gemeinsam mit dem ZGP-Team konkret überlegen, wie wir das aufbauen und implementieren können.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bei uns im HRM an kreativen und innovativen Ideen mangelt. Wir brauchen nur ein Umfeld, in dem sie sich entfalten und entwickeln können. Und wir brauchen den Mut, etwas anzufangen, dabei Fehler zu machen, aus den Fehlern zu lernen, es danach besser zu machen. Vielleicht werden wir sogar noch ein zweites und drittes Mal Fehler machen, aber am Ende erfolgreich sein.
Die Zeit ist reif für noch mehr innovative Startups im HR Bereich oder für Startups in anderen Bereichen, die aber aus dem HR heraus entwickelt werden. Denn noch nie hatte HR eine höhere Aufmerksamkeit als heute. Das, was die Welt bewegt – die Digitalisierung, die damit verbundenen neuen Führungs- und Arbeitsformen und neue Möglichkeiten in der Kommunikation – kann nur von Menschen bewegt werden. Und dazu brauchen wir Experten, die wissen, wie Führung in agilen Strukturen funktioniert. Denen es gelingt, Berührungsängste mit neuen Technologien abzubauen und die neben Leadership auch viel von Followership verstehen.
Die enormen Veränderungen in Gesellschaft, Wirtschaft und Politik sind Rückenwind für gutes HR Management. Nun fehlt noch die Chance, Mittel zu bekommen um innovative Ideen zu fördern. Nehmen wir uns doch das Projekt der Swisscom zum Vorbild und setzen den Rahmen entsprechend nicht zu eng. Genauso werden wir es bei der ZGP auch machen: Offen sein, mutig, fehlertolerant und inkludierend statt exkludierend. Wie cool wäre es denn, wenn einem nach den Worten «Schweiz» und «HRM», als nächstes «innovativ» in den Sinn kommt. Die Absolventinnen und Absolventen der Weiterbildung in innovativem HRM sind dabei wichtige Botschafter.
Vielen Dank für das inspirierte und inspirierende Feedback.
Das war echt inspirierend und hat mich stark beeindruckt. Ich freue mich auf die Umsetzung der vielen Inputs in meinem Alltag. Danke für die Initialzündung fürs persönliche Ideensprudeln – hat echt Spass gemacht und wirkt nach….