10’000 unbesetzte Lehrstellen – jetzt handeln!

BerufsbildungGood News für Lehrbetriebe: Wer die Jugend auf ihren Kanälen erreicht, besetzt jede Lehrstelle. Dass Firmen ihre Lehrstellen nicht mehr in der Zeitung ausschreiben sollten ist mittlerweile bekannt. Nun zeigt sich: auch wer sich auf die kantonalen Verzeichnisse oder die Werbung der Berufsverbände verlässt, geht im «Kampf um die Lernenden» unter.

Die Branchen Elektriker, Sanitär, Heizung aber auch Hotel und Gastro, besetzen seit Jahren ihre Lehrstellen nicht mehr. Nehmen die Lehrbetriebe die Suche selber in die Hand und machen es «jugendgerecht», dann besetzen sie die Lehrstellen (fast) immer.

Mit dem Smartphone auf den sozialen Netzwerken: das ist die heutige Jugend. Die JAMES-Studie (2018) der ZHAW hat ergeben, dass 100 Prozent der Deutschschweizer Jugendlichen zwischen 12 und 19 Jahren ein Handy besitzen. Und: Videoportale werden von fast der Hälfte der Jugendlichen für die Suche nach Informationen genutzt – häufiger als Wikipedia.

Die Vorteile von Videos gelten auch für Infos zu einem Beruf oder einem Lehrbetrieb. SchülerInnen haben oft ein falsches oder gar kein Bild eines Berufs – genauso wenig wie viele Lehrer und Eltern. Möchte eine Firma den Jugendlichen also ihre Lehrberufe schmackhaft machen, ist ein Video die beste Möglichkeit zu den Jugendlichen durchzudringen.

Suchen Sie mal nach Lehrstellen auf YouTube: Der Kanal «Lehrstellen Schweiz» bringt es auf 420’000 Aufrufe innerhalb der letzten 12 Monate und eine durchschnittliche Wiedergabedauer von 56 Sekunden. Die Message ist also: bringen Sie es auf den Punkt. Dabei muss ein Video nicht teuer sein – Hauptsache authentisch!

Social Media als Service

Veröffentlichen Sie dann noch Ausschnitte des Videos auf Instagram und Snapchat, erreichen Sie die Jugend garantiert. Ohne Streuverlust und günstig wie noch nie. Eine Umfrage von Lehrlingsmarketing Schweiz hat ergeben, dass Jugendliche die Plattformen Instagram, WhatsApp und YouTube durchaus für die Lehrstellensuche nutzen würden. Insbesondere um Informationen zum Lehrberuf oder dem Ablauf der Ausbildung zu erhalten.

Die Umfrage von Lehrlingsmarketing Schweiz zeigt auch, dass gerade für unentschlossene Jugendliche Betriebsbesichtigungen, Informationsnachmittage und der Austausch mit Lernenden entscheidend sein können (siehe Grafik unten). Nutzen Sie dies schon?

Quelle: lehrlingsmarketing.ch

Probieren geht über Studieren

Sie haben nichts zu verlieren, liebe Berufsbildende, liebe PersonalleiterInnen oder UnternehmerInnen: «Packen Sie’s an» – und zwar schnell. Im Frühling wird bereits «geschnuppert» – Online und vor Ort. Da müssen Sie schon «auf dem Radar» oder eben «auf dem Handy» sein, wenn Sie ab August gute Bewerbungen wollen. Und: zieht man die Sommerferien, Frühlingsferien und Feiertage ab, dann ist das schon in vier Monaten!

Quellen:

1 comments for “10’000 unbesetzte Lehrstellen – jetzt handeln!

  1. Andrea Kaehlin
    6. März 2019 um 9:09

    Videos sind eine gute Sache…
    …aber es gibt heute so viele und die Mehrheit schaut gleich aus, man kann die Videos und die unterschiedlichen Stellen nicht auseinander halten. Gerade bei Lehrstellen Schweiz sieht man dies deutlich. Alles wurde nach dem gleichen Prinzip im gleichen Look mit praktisch gleichen Aussagen gedreht. Günstige schnelle Fließbandarbeiten, ohne das Branding und die Individualität des jeweiligen Unternehmens zu berücksichtigen. So mein Eindruck.

    Wenn ich Jugendliche bei ihrer Lehrstellensuche berate merk ich schnell, dass viele Videos nicht gut ankommen.
    Sehr viel besser schaut es bei den individuell erstellten und auf das Unternehmen gebrandete Videos aus, wie zum Beispiel das Bayer Lernenden Video.
    https://career.bayer.ch/de/video-center/

    Schade, dass viele Unternehmen nicht mehr Wert auf individuelle Gestaltung legen.

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